
Die aktuelle Situation im Tourismussektor in Baden-Württemberg zeigt besorgniserregende Entwicklungen. Laut den neuesten Daten ist die Zahl der Übernachtungen im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent gesunken. Die Hotellerie in der Region hat einen Rückgang von 4,6 Prozent verzeichnet, was in Horb besonders deutlich wird.
In Horb ist die Auslastung der Hotels sehr unterschiedlich. Während der Gasthof Adler in Dettingen von einer erfolgreichen Wintersaison mit vielen Übernachtungen und Veranstaltungen berichten kann, sieht es beim Forellengasthof Waldeck anders aus. Dort ist ein spürbarer Rückgang der Übernachtungen sowohl bei Touristen als auch Geschäftsreisenden zu verzeichnen. Das „HOR Hotel“ hingegen, gelegen im Industriegebiet, hält sich mit einer Auslastung von 90 bis 100 Prozent stabil und zeigt keine sinkenden Zahlen.
Ursachen des Rückgangs
Die Ursachen für den Rückgang sind vielschichtig. Experten diskutieren die finanzielle Lage der Menschen, die zunehmende Verbreitung von Homeoffice-Arbeit und die zeitliche Lage der Osterferien als mögliche Faktoren. Diese Umstände könnten dazu führen, dass weniger Reise- und Übernachtungsbedarf besteht.
Insbesondere in Horb sind viele Hotelgäste Geschäftsreisende, was die Stadt für bestimmte Marktsegmente attraktiv macht. Dennoch bleibt ein Rückgang internationaler Besucher nach der Corona-Pandemie ein ernstes Problem. Zudem sind die Touristen in Horb häufig Radfahrer, die nur kurz verweilen und somit nicht zur Stabilität des lokalen Gastgewerbes beitragen.
Lokale Unterstützung notwendig
Die Inhaberin des Forellengasthofs hebt hervor, dass sowohl die Zahl der Geschäftsreisenden als auch der Touristen zurückgeht. Dies stellt eine Herausforderung für die Branche dar, da die Attraktivität des Neckars allein oft nicht ausreicht, um Gäste für längere Zeit zu halten. In diesem Zusammenhang wird ein Appell an die lokale Bevölkerung laut, die heimische Gastronomie zu unterstützen, um das Gastgewerbe in Horb zu stärken.
Die tourismusstatistischen Daten, die von Statistikportal zur Verfügung gestellt werden, widerspiegeln die Auslastung in Beherbergungsbetrieben und bieten einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation. Sie umfassen Informationen zu Schlafgelegenheiten, Ankünften und Übernachtungen sowohl für inländische als auch internationale Gäste. Allerdings sind die Daten zu kleineren Betrieben oft nicht in der amtlichen Statistik erfasst.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Tourismus und Gastgewerbe in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die Branche sich von den aktuellen Rückgängen erholen kann. Die Unterstützung der lokalen Bevölkerung könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen.