Cannes limitiert Kreuzfahrten: Nur noch ein Schiff pro Tag ab 2026!

Cannes limitiert Kreuzfahrten: Nur noch ein Schiff pro Tag ab 2026!

Cannes, Frankreich - Die schönen Küsten von Cannes sind nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel für viele Reisende, sondern auch ein Hotspot für Kreuzfahrtschiffe. Doch der anhaltende Übertourismus durch diese großen Schiffe hat zunehmend zur Besorgnis bei den Stadtvertretern geführt. Der Stadtrat von Cannes hat nun einen weitreichenden Beschluss verabschiedet, um dem Ansturm der Kreuzfahrtpassagiere Einhalt zu gebieten. Ab 2026 dürfen pro Tag nur noch Schiffe mit über 3000 Passagieren in der Bucht vor Cannes ankern.

Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere erheblich zu reduzieren. So werden maximal 34 große Schiffe pro Jahr erlaubt, wobei diese Zahl im Jahr 2027 auf nur noch 31 Schiffe sinken soll. Ein wichtiges Ziel der Stadtverwaltung ist es, bis 2030 lediglich Schiffe mit einer Kapazität von maximal 1300 Passagieren anzunehmen. Dies wurde beschlossen, um die ökologischen Belange der Region besser zu schützen. Bürgermeister David Lisnard betont, dass es nicht darum geht, Kreuzfahrten zu verbannen, sondern umweltfreundlichere Optionen zu fördern.

Einschränkungen in Nizza und anderen Städten

Nicht nur Cannes, sondern auch die nahegelegene Stadt Nizza hat bereits Schritte unternommen, um den Kreuzfahrttourismus zu regulieren. Bereits im Januar 2024 wurde das Anlanden für Schiffe mit über 900 Passagieren verboten. Für Nizza gilt eine Obergrenze von maximal 65 Kreuzfahrtschiffen pro Jahr, wobei nur ein Schiff mit bis zu 2500 Passagieren pro Tag anlegen darf. Im Hafen von Nizza dürfen ausschließlich Schiffe mit weniger als 450 Passagieren anlegen.

Zusätzlich sind strenge Umweltauflagen für Kreuzfahrtschiffe in Kraft, die Verstöße mit Sanktionen belegen. Passagiere dürfen in solchen Fällen keine Landausflüge unternehmen, was die Betroffenheit der Touristen erhöht. Solche Maßnahmen werden als notwendig erachtet, da Kreuzfahrttouristen im Durchschnitt dreimal weniger Geld ausgeben als Urlauber, die in der Region übernachten. Diese statistischen Daten stammen aus einer Studie der Universität Bern.

Reaktionen auf die Maßnahmen

Die Linientreue der neuen Regelungen wird jedoch nicht von allen geteilt. Die Cruise Lines International Association (Clia) kritisiert die Maßnahmen als ungerechtfertigt, da sie die Attraktivität der Destinationen beeinträchtigen könnten. Dennoch sehen viele Experten die Notwendigkeit dieser Einschränkungen, um die nachhaltige Entwicklung der Küstenstädte zu sichern. Auch andere europäische Städte wie Barcelona und Venedig haben bereits ähnliche Maßnahmen verabschiedet, um Schäden durch Kreuzfahrtschiffe zu vermeiden.

Insgesamt wird deutlich, dass die Städte an der Côte d‘Azur, insbesondere Cannes und Nizza, entschlossen sind, ihren Umgang mit dem Kreuzfahrttourismus zu überdenken und nicht nur die ökologische Integrität ihrer Regionen zu schützen, sondern auch das Erlebnis für Besucher positiver zu gestalten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Artikel von Nordbayern und Zeit Online lesen.