Das Ende einer Ära: DDR-Traumschiff vor der Verschrottung?

Erfahren Sie die faszinierende Geschichte der "Stockholm", dem ersten Kreuzfahrtschiff der DDR, und ihren Schicksalen bis heute.
Erfahren Sie die faszinierende Geschichte der "Stockholm", dem ersten Kreuzfahrtschiff der DDR, und ihren Schicksalen bis heute. (Symbolbild/ER)

Das Ende einer Ära: DDR-Traumschiff vor der Verschrottung?

Rotterdam, Niederlande - Das Schicksal der „Stockholm“, eines der ältesten aktiven Kreuzfahrtschiffe der Welt, steht am 17. Juni 2023 erneut auf der Kippe. Nach über 70 Jahren im Dienst, davon einen Großteil für die DDR, wird das mittlerweile stark beschädigte Schiff, das unter dem Namen „Astoria“ zuletzt fahrplanmäßig unterwegs war, wieder versteigert. Berichten zufolge beträgt der geschätzte Schrottwert nur noch höchstens 2,75 Millionen Dollar, was die düstere Aussicht auf eine mögliche Verschrottung nahelegt, obwohl der Eigentümer diese Berichte dementiert hat Nordkurier.

Die „Stockholm“ hat in ihrer langen Geschichte eine turbulente Reise hinter sich. Das Schiff, das am 21. Februar 1948 seine erste Fahrt von Göteborg nach New York antrat, unterlag im Laufe der Jahre zahlreichen Veränderungen. Es hatte insgesamt zwölf verschiedene Namen und gehörte fünf Nationen an Wikipedia. Unter den bekanntesten Namen fand das Schiff als „Völkerfreundschaft“ besondere Beachtung, nachdem es 1960 von der DDR erworben wurde.

Historische Kollisionen und Umbauten

Ein markantes Ereignis in der Geschichte der „Stockholm“ war die Kollision am 25. Juli 1956 mit dem italienischen Passagierschiff „Andrea Doria“. In einem dichten Nebel kam es zu dem tragischen Unglück, bei dem 46 Menschen an Bord der „Andrea Doria“ und fünf Passagiere der „Stockholm“ ums Leben kamen. Nach diesem Vorfall erhielt das Schiff ein neues Vorschiff und wurde wieder in den Dienst gestellt Nordkurier.

Die „Stockholm“ wurde 1952 umgebaut, um die Kapazität auf 86 Passagiere in der 1. Klasse und 584 in der Touristenklasse zu erhöhen. Auch in den Jahren 1955 und 1956 wurden weitere Umbauten vorgenommen, um zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen, wie etwa einen Kinosaal Wikipedia.

Letzte Reisen und Zukunftsaussichten

Nach dem Ende der Dienstzeit für die DDR wurde das Schiff 1985 verkauft und erlebte zahlreiche Umbenennungen und verschiedene Eigentümer. Am 21. Dezember 1984 fand die letzte Reise unter dem Namen „Völkerfreundschaft“ nach Westindien statt. Das Schiff nahm bis 2020 an verschiedenen Kreuzfahrten teil, bevor es schließlich im Hafen von Rotterdam rustikal verfiel. Seitdem ist die „Astoria“ verwaist und rostet vor sich hin, nachdem die Reederei 2020 Insolvenz anmeldete Nordkurier.

Die Anleger schauen mit Spannung auf die kommende Auktion. Experten halten eine Rückkehr zur See für äußerst unrealistisch, da das Schiff an mehreren Stellen stark beschädigt ist. Dennoch könnten die geschichtsträchtigen Konturen des berühmten Kreuzfahrtschiffes bald der Vergangenheit angehören, während die Geschichte der „Stockholm“ eine lesenswerte Chronik des maritimen Erbes darstellt.

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OrtRotterdam, Niederlande
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