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EU bestraft Delivery Hero mit 223 Millionen Euro wegen illegaler Absprachen!

Die EU-Kommission hat eine Geldstrafe von rund 223 Millionen Euro gegen den Lebensmittel-Lieferdienst Delivery Hero verhängt. Diese Strafe wurde aufgrund illegaler Absprachen zwischen Delivery Hero und dem spanischen Konkurrenten Glovo ausgesprochen. Beide Unternehmen müssen sich nun den Konsequenzen ihrer wettbewerbswidrigen Praktiken stellen, die teilweise die Preisgestaltung und strategische Entscheidungen betrafen. Auch Vereinbarungen zur Vermeidung der Abwerbung von Personal und zur geografischen Marktaufteilung waren Teil der Absprachen.

Die Strafe von Delivery Hero ist nicht die einzige, die in diesem Zusammenhang verhängt wurde. Glovo, welches in Deutschland nicht aktiv ist, wurde mit knapp 106 Millionen Euro zur Kasse gebeten. Laut Leadersnet sind die Untersuchungen bereits seit längerem im Gange, wobei unangemeldete Kontrollen in den Zentralen beider Unternehmen im November 2023 durchgeführt wurden. Die Absprachen zwischen den Unternehmen fanden laut Angaben der EU-Kommission über verschiedene Kommunikationskanäle, darunter E-Mail und WhatsApp, statt.

Hintergrund der Strafen

Delivery Hero hielt bis juli 2022 zunächst eine Minderheitsbeteiligung an Glovo, bevor sie die vollständige Kontrolle übernahm. Die wettbewerbswidrigen Absprachen erfolgten jedoch bereits vor dieser Übernahme und während der Zeit, in der Delivery Hero Minderheitseigentümer war. Beide Unternehmen haben ihr Fehlverhalten eingestanden, was möglicherweise zu der Entscheidung der EU-Kommission beiträgt, die Strafen in einem gewissen Rahmen zu bemessen.

Ursprünglich hatte Delivery Hero mit einer noch höheren Strafe gerechnet und vorsorglich 186 Millionen Euro für mögliche Sanktionen zurückgestellt. Interne Schätzungen hatten sogar eine Geldstrafe von über 400 Millionen Euro prognostiziert. Dennoch zeigt die Strafhöhe, dass die EU-Kommission entschlossen ist, gegen wettbewerbswidriges Verhalten in der Lebensmittellieferbranche vorzugehen.

Marktposition und Folgen

Trotz der hohen Geldstrafe bleibt Delivery Hero einer der größten Plattformen für Lebensmittel- und Warenlieferungen in Europa. In Österreich ist das Unternehmen unter der Marke Foodora bekannt. Während die EU-Kommission keine detaillierten Angaben zu den Auswirkungen auf Verbraucher oder Mitbewerber in Deutschland gemacht hat, ist die Wettbewerbssituation in der Branche jetzt noch einmal intensiver im Fokus.

Das Ergebnis der Verfahren, die auch Auswirkungen auf die beiden Giganten der Branche haben könnten, bleibt abzuwarten, während Verbraucher und Mitbewerber genau beobachten, wie sich diese Entwicklungen in der Lebensmittel-Lieferlandschaft auswirken werden.

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