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Floristinnen im Dauerstress: IG BAU fordert bessere Arbeitsbedingungen!

Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind über 60 Beschäftigte in der Floristik-Branche tätig, wobei die Mehrheit der Jobs von Frauen ausgeübt wird. Diese Floristinnen sind zuständig für das Binden von Blumensträußen, Kränzen, Gestecken und Brautschmuck. Darüber hinaus dekorieren sie Schaufenster, Verkaufsräume und Hotel-Foyers, was einen erheblichen handwerklichen Geschick, Know-how und eine gewissenhafte Preiskalkulation erfordert. Achim Bartels von der IG Bauen-Agrar-Umwelt beschreibt den Job als hart und fordert Reformen in der Branche.

Die Arbeitsbedingungen sind für viele Floristinnen besonders herausfordernd. Viele von ihnen arbeiten sechs Tage die Woche und haben lediglich 24 Tage Urlaub im Jahr. Die IG BAU Hamburg setzt sich für eine Reform der Arbeitszeiten ein, wünscht sich eine Fünf-Tage-Woche und 32 Tage Jahresurlaub. Zudem wird gefordert, dass Überstunden angemessen vergütet werden. Die Gewerkschaft plant bereits Verhandlungen mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF) über einen neuen Tarifvertrag, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Tarifabschluss und Lohnerhöhungen

Ein wichtiger Schritt in der Verbesserung der Bedingungen wurde kürzlich durch einen Tarifabschluss erzielt. Die Stundenlöhne sollen in zwei Schritten steigen. Rückwirkend zum 1. Juli 2024 wird es eine Erhöhung für die Entgeltgruppe A3 von 5 % geben, während die Gruppen A4 und A5 um 6 % ansteigen. Zum 1. Juli 2025 sind weitere Anpassungen geplant, darunter eine 4,75 % Erhöhung in den höheren Entgeltgruppen und 2,5 % in den unteren Gruppen. Diese neuen Löhne gelten allerdings nur für gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte.

Zusätzlich steigen die Auszubildendenvergütungen in zwei Schritten um jeweils 50 Euro. Die Auszubildenden erhalten im ersten Jahr 900 Euro, im zweiten Jahr 1000 Euro und im dritten Jahr 1100 Euro. Dies stellt einen Anreiz für den Nachwuchs in der Branche dar und könnte helfen, die Wertschätzung für den Beruf zu steigern.

Wichtigkeit des Berufes und Ausblick

Floristinnen und Floristen spielen eine entscheidende Rolle bei großen Lebensereignissen, wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Ihr handwerkliches Geschick und ihre Kreativität werden von der Gesellschaft geschätzt und sind unverzichtbar. Die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, verlangen eine umfassende Reform, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Mit den geplanten Tarifverhandlungen und den neuen Lohnerhöhungen zeigt sich, dass sich die Branche in eine positive Richtung bewegen kann.

Für weitere Informationen zu den Arbeitsbedingungen und Entwicklungen in der Floristik-Branche werfen Sie einen Blick auf die Berichterstattung von Herzogtum Direkt und den Tarifabschluss bei IG BAU.

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