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Gleichheitskrieg im Tourismus: Frauen fordern faire Löhne in Innsbruck!

Am 12. Mai 2025 fand in Innsbruck die Auftaktveranstaltung des Equal Pay Netzwerks statt, die sich mit der Gleichberechtigung im Tourismus befasste, insbesondere für Frauen. Diese Thematik ist von großer Bedeutung, da Frauen im Innsbrucker Tourismus im Schnitt 33.228 Euro jährlich verdienen, was 7,2% weniger ist als das Einkommen ihrer männlichen Kollegen. Bei Teilzeitjobs, die laut aktuellen Statistiken 84% der weiblichen Beschäftigten im Tourismus ausmachen, liegt der Einkommensunterschied sogar bei 21,7%.

Die Veranstaltung brachte zahlreiche Teilnehmer zusammen, darunter Vertreter aus Politik, Forschung und Praxis, die die Herausforderungen diskutierten, mit denen Frauen im Arbeitsumfeld des Tourismus konfrontiert sind. Zu den häufig genannten Problemen gehören die fehlende Kinderbetreuung zu Randzeiten, geringe Karrierechancen und strukturelle Benachteiligungen.

Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung

Um die Situation für Frauen im Tourismus zu verbessern, wurden verschiedene Vorschläge erarbeitet. Flexiblere Arbeitszeiten, gezielte Weiterbildungen sowie transparente Gehälter und eine unterstützende Unternehmenskultur wurden als notwendig erachtet, um Geschlechtergerechtigkeit zu fördern. Best Practices und eigene Vorschläge zur Gleichstellung wurden von den Teilnehmern während der Veranstaltung entwickelt, mit dem Ziel, ab Herbst 2025 erste Maßnahmen umzusetzen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der in der Veranstaltung zur Sprache kam, waren die Erfahrungen von Frauen mit Lohnungleichheit. Diese Berichte verdeutlichten die anhaltenden Herausforderungen und gaben einen Einblick in die Realität, mit der viele Frauen konfrontiert sind. Die Erkenntnis, dass insbesondere junge Generationen echte Gleichstellung fordern, zeigt den Druck auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Rahmenbedingungen entsprechend zu verändern.

Der Gender Pay Gap im europäischen Kontext

Nicht nur im Innsbrucker Tourismus ist der Gender Pay Gap ein drängendes Thema. Aktuell sind in Deutschland und Europa mehr Frauen erwerbstätig als je zuvor, jedoch verdienen sie oft weniger als ihre männlichen Kollegen, trotz höherer Qualifikationsniveaus. Laut einem Bericht von der Bundeszentrale für politische Bildung variierte der unbereinigte Gender Pay Gap in Deutschland im Jahr 2019 bei 20%. Während er in Westdeutschland bei 21% lag, betrug er in Ostdeutschland nur 7%.

Die Ursachen für diese Entgeltungleichheit sind vielfältig. Sie reichen von der Segregation des Arbeitsmarktes bis hin zu erwerbsbiografischen Unterbrechungen, oft verursacht durch familiäre Verpflichtungen. Darüber hinaus sind Frauen häufig in Niedriglohnberufen tätig und unterrepräsentiert in Führungspositionen, was ihre Aufstiegschancen zusätzlich beeinträchtigt. Maßnahmen zur Verringerung des Gender Pay Gap sind dringend notwendig. Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Programme zur Förderung von Frauen in MINT-Berufen könnten hierbei unterstützend wirken.

Zusammenfassend appellieren die Veranstalter an die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft, sich aktiv für eine gerechtere Arbeitswelt einzusetzen und die Bedingungen für Frauen im Tourismus sowie in anderen Branchen zu verbessern.

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