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Hochvogel-Riss alarmiert: Droht der Allgäuer Berg einzustürzen?

In den malerischen Allgäuer Alpen, die zunehmend als Urlaubsziel beliebt sind, gibt es besorgniserregende Entwicklungen am Hochvogel. Der fast 2.600 Meter hohe Berg ist von einem massiven, sich vergrößernden Riss betroffen. Aktuelle Schätzungen zeigen, dass sich der Riss, der 40 Meter lang, 3 Meter breit und 8 Meter tief ist, weiter ausdehnt und damit die Gefahr eines Abbruchs des Gipfels erheblich erhöht. Der renommierte Geologe Michael Krautblatter von der Technischen Universität München beobachtet die Situation genau und warnt: „Es könnten bis zu 260.000 Kubikmeter Fels abfallen“. Dieses Volumen entspricht dem Ladevolumen von etwa 250 Güterzügen, was die Dimension der drohenden Gefahr unterstreicht.

Trotz der ernsten Situation besteht vorläufig die Hoffnung, dass der fallende Fels nicht in bewohntes Gebiet stürzt, sondern auf unbesiedelte Flächen fallen wird. Dennoch sollten sich Touristen, insbesondere Wanderer, auf mögliche Gefahren vorbereiten und Vorsicht walten lassen. Der Riss hat sich in den letzten fünf Jahren um 30 Zentimeter verbreitert, was fundamentale Bedenken hinsichtlich der Stabilität des gesamten Gebirgsmassivs aufwirft.

Frühwarnsystem und kontinuierliche Überwachung

Um die Situation am Hochvogel stetig zu überwachen, setzen Wissenschaftler moderne Technologien ein. Das Frühwarnsystem „AlpSenceBench“ wurde entwickelt, um mögliche Abbrüche im Vorfeld vorherzusagen. Messgeräte am Berg kommunizieren in Echtzeit und senden wichtige Warnmeldungen an das Münchner Institut, um bei einer Beschleunigung der Spaltung rechtzeitig Alarm schlagen zu können. Dies würde die Bergwacht und die Talgemeinden auf den drohenden Ernstfall aufmerksam machen.

Im Katastrophenfall könnten die 260.000 Kubikmeter Fels in zwei Wildbäche stürzen. Mit dem drohenden Risiko von Murenabgängen, die in den kommenden Jahren auftreten könnten, ist auch das Hinterhornbachtal in Tirol gefährdet. Professor Krautblatter warnt, dass nach einem möglichen Abbruch ein sukzessives Abstürzen des restlichen Gipfels in mehreren Phasen erwartet wird, was die Unsicherheit weiter verstärkt. Der Hochvogel könnte sogar in den nächsten 10 bis 20 Jahren weiterhin instabil bleiben. Experten machen den Klimawandel für diese Entwicklungen verantwortlich, insbesondere durch eine Verdopplung der Starkniederschläge in den letzten 100 Jahren, die die Stabilität des Berges erheblich beeinträchtigen.

Trotz aller Warnungen und der Gefahren appelliert die Experten an die Besucher der Region, informiert zu bleiben und sich der Risiken beim Erleben der beeindruckenden Natur im Allgäu bewusst zu sein. Die schönen Landschaften sind nach wie vor eine Reise wert, jedoch muss die Sicherheit an erster Stelle stehen.

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