Das Städtische Museum im Kornhaus erhebt einen besonderen „Hungertaler“ aus den Jahren 1816 und 1817, der nun Teil der Thüringer Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ wird. Dieses Ereignis, das am 26. April 2025 begann und bis zum 19. Oktober 2025 in Mühlhausen zu sehen sein wird, hat das Ziel, soziale, politische und kulturelle Umbrüche der Epoche aus neuen Perspektiven darzustellen. Laut dem Teckbote gestaltet der Hungertaler, eine kunstvoll gefertigte Dosenmedaille aus Zinn, die Erinnerung an die Hungersnot des Jahres 1816, die durch extrem schlechte Wetterbedingungen und Missernten ausgelöst wurde.
Ein Hungertaler ist kein Zahlungsmittel, sondern symbolisiert die Not der Bevölkerung zu dieser Zeit. Die Vorderseite zeigt eine klagende Familie mit der Inschrift „Groß ist die Not, o Herr erbarme Dich“, während die Rückseite Szenen von Hoffnung und Gebet darstellt, mit einem Engel, der die Worte „Erkenne, dass ein Gott ist“ verkündet. Im Inneren der Medaille befinden sich mehrere kolorierte Kupferstiche und Texte, die die erschütternden Naturkatastrophen und die daraus resultierende Hungersnot dokumentieren.
Die Thüringer Landesausstellung
Die Wanderausstellung thematisiert nicht nur den Hungertaler, sondern auch das kollektive Gedächtnis, das der Bauernkrieg von 1525 in den deutschsprachigen Regionen geprägt hat. Die Thüringer Landesausstellung in Mühlhausen und Bad Frankenhausen bietet umfassende Einblicke in die Perspektiven der Aufständischen, des Adels und der Kirche während der Bauernaufstände in den Jahren 1524 und 1525. Über 400 Exponate von mehr als 80 nationalen und internationalen Leihgebern werden auf über 1.500 m² ausgestellt, um den Besuchern ein breites Spektrum an Informationen zu bieten, so die Informationen von bauernkrieg2025.de.
Besondere Highlights der Ausstellung umfassen das Runenschwert von Thomas Müntzer und die eiserne Hand des Götz von Berlichingen sowie Skulpturen von Tilman Riemenschneider. Die Mühlhäuser Museen werden ergänzt durch das Kulturhistorische Museum, das sich mit der Deutung und Rezeption des Bauernkrieges vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart auseinandersetzt.
Öffnungszeiten und Standorte
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
- Standorte:
- Mühlhäuser Museen, Kristanplatz 7, 99974 Mühlhausen.
- Panorama Museum, Am Schlachtberg 9, 06567 Bad Frankenhausen.
Der Hungertaler wird nach Abschluss der Ausstellung nach Kirchheim zurückkehren, während die Ausstellung in Mühlhausen weiterhin den Besuchern die sozialen und kulturellen Zusammenhänge der damaligen Zeit näherbringt.
