
Der Sommer naht und mit ihm die Pfingstferien in Baden-Württemberg, wodurch viele Familien bereits ihre Urlaubspläne schmieden. Dennoch zeigen aktuelle Umfragen, dass ein Fünftel der Deutschen plant, in diesem Jahr weniger Geld für Reisen auszugeben als im Vorjahr. Diese Entwicklung wird von einer YouGov-Umfrage im Rahmen des geplanten Tourismusgipfels in Berlin unterstützt. Experten befürchten, dass Unsicherheiten in den Bereichen Ökologie, Politik und Klimawandel das Reiseverhalten der Deutschen erheblich beeinflussen.
Professor Heinz-Dieter Quack, Spezialist für Destinationsmanagement, hat die Auswirkungen dieser Unsicherheiten auf die Reisewünsche der Deutschen analysiert. Er beobachtet eine wachsende Neigung, seltener zu verreisen und den Urlaub hauptsächlich im eigenen Land zu verbringen. Über ein Drittel der Haupturlaubsreisen der Deutschen führt 2023 nach Deutschland, wobei Bayern und Baden-Württemberg sowie die deutschen Küstenregionen zu den beliebtesten Zielen zählen.
Nachhaltigkeit und Kostensparnis im Fokus
Der Trend zum Urlaub im eigenen Land wird von vielen als kostensparend angesehen. Auch bestimmte Urlaubsformen, wie Pauschalreisen, können laut Quack den Geldbeutel schonen. Diese Entwicklungen reflektieren sich auch in den aktuellen Zahlen für 2023: Fast 55 Millionen Deutsche unternahmen Reisen und gaben dabei rekordverdächtige 112 Milliarden US-Dollar im internationalen Tourismus aus.
Mit einem Ausgabenniveau von 1.337 Euro pro Person und Reise haben die Deutschen einen neuen Höchstwert erreicht. Während 28 Prozent der Befragten planen, im Jahr 2024 in Deutschland Urlaub zu machen, zeigen sie ebenfalls ein starkes Interesse an Reisen ins europäische Ausland. Fast 39 Prozent denken daran, mindestens fünf Tage ins Ausland zu reisen, wobei Spanien als das beliebteste Reiseziel hervorsticht.
Beliebte Reiseziele und Aktivitäten
Die Vielfalt der deutschen Reiseziele wird deutlich, denn die häufigsten innerdeutschen Ziele sind Bayern und Schleswig-Holstein. Besonders in den Sommermonaten sind die Nord- und Ostseeküste äußerst populär, während im Winter die Skigebiete in Bayern viele Touristen anziehen. Deutschland hat sich als zweitgrößte Skination der Welt etabliert, direkt nach den USA.
Die Deutschen zeigen zudem eine klare Präferenz für bestimmte Urlaubsarten. Bade- und Strandurlaube sowie Erholungsreisen stehen hoch im Kurs. Die Reisenden legen Wert darauf, sich zu entspannen, die Natur zu genießen und kulturelle sowie historische Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Flugreisen dominieren die internationalen Urlaubsreisen mit 47 Prozent der Deutschen, während 41 Prozent das eigene Fahrzeug für Reisen bevorzugen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Reiseverhalten der Deutschen durch eine Kombination aus Kostensensibilität, einem wachsenden Bewusstsein für ökologische und politische Einflüsse sowie einer Vorliebe für lokale Reisedestinationen geprägt ist. In dieser neuen Reisewelt vollziehen sich auch weiterhin spannende Entwicklungen.
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Statista berichtet, dass …