Die Jugendherbergen in Deutschland entwickeln sich zunehmend zu einem attraktiven Ziel für eine Vielzahl von Reisenden, nicht nur für die traditionelle jüngere Zielgruppe. Dies geht aus einem Bericht von stern.de hervor. Der Vorstand des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH), Knut Stolle, hebt hervor, dass alle Gäste willkommen sind, egal ob Schulklassen, Familien oder Einzelreisende.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die neu gestaltete Jugendherberge in Wetzlar, die umfassend modernisiert wurde. Rund 40 % der Betten in dieser Einrichtung sind Einzel- oder Doppelzimmer, während der Rest als Stockbetten zur Verfügung steht. Ziel dieser Umgestaltung ist es, insbesondere Familien und Firmen als neue Gäste zu gewinnen.
Barrierefreiheit in Jugendherbergen
Ein wichtiger Aspekt der Modernisierung ist die Berücksichtigung von Gästen mit Behinderungen. Obwohl nicht alle historischen Gebäude in Hessen rollstuhlgerecht sind, bieten Wetzlar und Burg Hessenstein geeignete Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Hier stehen ruhige sowie barrierearme bis barrierefreie Zimmer zur Verfügung.
Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben ebenfalls bedeutende Fortschritte in Bezug auf Barrierefreiheit gemacht. Das Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (BGG) legt fest, dass barrierefreie bauliche Anlagen und Verkehrsmittel für Menschen mit Behinderungen ohne fremde Hilfe nutzbar sein müssen. Die Jugendherbergen haben spezielle bauliche Veränderungen vorgenommen, wie die Installation von Rampen und die Ausstattung mit breiten Eingangstüren.
Ausstattung und Angebote für alle
In den barrierefreien Zimmern sind verschiedene Anpassungen vorgenommen worden, um den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Personen gerecht zu werden. Dazu gehören unter anderem:
- Breite, schwellenlose Türen
- Schränke mit Griffen in Rollstuhlhöhe
- Eine bodengleiche Dusche
- Haltegriffe an WC, Waschbecken und Dusche
- Verstellbare Spiegel über dem Waschbecken
Jedes Zimmer ist zudem mit einem modernen Bad ausgestattet, das auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmt ist. Insgesamt sind 30 Standorte in Rheinland-Pfalz und im Saarland barrierefrei gestaltet.
Die Jugendherbergen bieten auch Erlebnisprogramme an, die speziell auf die Bedürfnisse aller Kinder und Jugendlichen, mit oder ohne Behinderung, ausgerichtet sind. Eine individuelle Beratung und maßgeschneiderte Angebote für Klassen oder Gruppen sind ebenfalls Teil des Services, sodass eine fürsorgliche Betreuung der Gäste mit Handicap während ihres Aufenthalts gewährleistet wird.
Einige Einrichtungen bieten sogar Kooperationen mit Sanitätshäusern an, um Pflegebetten bereitzustellen. Die Mitgliedschaft im DJH, die mit einem speziellen Ausweis einhergeht, gehört ebenfalls zu den Anforderungen, um in einer Jugendherberge zu übernachten und den Werten der Verbände zu unterstützen, die sich für Umweltbildung und einen toleranten Austausch einsetzen.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen in den Jugendherbergen, dass diese Einrichtungen bereit sind, sich den Bedürfnissen einer vielfältigen Gästebasis anzupassen. Sowohl für ältere Reisende als auch für Menschen mit Behinderung wird ein attraktives, modernes und inklusives Umfeld geschaffen, das die Vielseitigkeit der Jugendherbergen unterstreicht. Weitere Informationen zu barrierefreiem Urlaub in Jugendherbergen finden Sie auf blog.diejugendherbergen.de.
