
Am 31. Mai 2025 wurde ein herausragendes Ereignis in Sana’a gefeiert: Der Minister für Kultur und Tourismus, Dr. Ali Al-Yafei, ehrte 100 Kunsthandwerkerinnen nach erfolgreichen Schulungen im Kunsthandwerk. Diese Zeremonie war Teil eines Projekts, das mit Unterstützung des Fonds für Kulturerbe und kulturelle Entwicklung realisiert wurde. Die Kunsthandwerkerinnen nahmen an zweimonatigen Schulungen teil, die vom Frauenzentrum für die Entwicklung von Kunsthandwerk und Handarbeiten organisiert wurden.
Die Schulungen umfassten eine Vielzahl von traditionellen Techniken, darunter Sticken, Weben, das Nähen von Damenbekleidung sowie Textil- und Wanddekorationen. Ziel dieser Initiative war es nicht nur, das jemenitische Kulturerbe zu bewahren, sondern auch Einkommensmöglichkeiten für die Teilnehmerinnen zu schaffen, was in der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation im Jemen von hoher Bedeutung ist.
Unterstützung und Ermächtigung von Frauen
Minister Al-Yafei lobte die wertvolle Rolle des Frauenzentrums bei der Ausbildung und Qualifizierung von Frauen. Er betonte, dass das Ministerium die Anstrengungen des Zentrums unterstützt und dessen Bedeutung für die Ermächtigung von Frauen hervorhebt. Dies ist besonders relevant, da das Leben im Jemen seit 2015 stark von bewaffneten und politischen Unruhen beeinflusst wird, die die Spaltung zwischen dem Norden und dem Süden des Landes vertieft haben.
Trotz der Herausforderungen des Konflikts setzen viele Kulturschaffende ihre Arbeit fort und zeigen, dass es eine aktive Kulturszene sowie eine wachsende Nachfrage nach kulturellen Angeboten gibt. Najla Al-Jawzi, Direktorin des Frauenzentrums, unterstrich die Wichtigkeit der Ehrung zur Motivation der Kunsthandwerkerinnen und hob die kontinuierlichen Aktivitäten des Zentrums hervor, die darauf abzielen, Frauen im Bereich des Kulturerbes zu unterstützen und zu qualifizieren.
Kulturelle Netzwerke und gesellschaftliche Teilhabe
In diesem kulturellen Kontext wird auch das Projekt Kulturnetzwerke Jemen als bedeutend hervorgehoben. Es zielt darauf ab, das kulturelle und zivilgesellschaftliche Leben im Jemen zu stärken. Das Projekt fördert die gesellschaftliche Teilhabe durch Qualifizierung und Unterstützung lokaler Kulturschaffender und Kulturmanager*innen und vernetzt Akteur*innen aus verschiedenen Regionen des Jemen sowie im Ausland. Dies ist entscheidend für den Austausch und die Förderung lokaler Kulturprojekte, die den gesellschaftlichen Diskurs anregen.
Im Projektzyklus 2020/21 begleiteten 10 Mentor*innen insgesamt 14 Projekte nach Qualifizierungsmaßnahmen. Im darauffolgenden Zyklus 2022/23 wurden 17 Mentor*innen qualifiziert und 15 Projektideen gefördert, wobei ein klarer Fokus auf Vielfalt und Inklusion gelegt wurde. Ein mindestens 50%iger Frauenanteil in diesen Projekten zeigt den Fortschritt in der Gleichstellung der Geschlechter.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der anhaltenden Schwierigkeiten im Jemen, die Bemühungen um die Förderung der Kunsthandwerkerinnen und der Kulturschaffenden unerlässlich sind, um ein starkes kulturelles Erbe zu bewahren und die Entwicklung der Gesellschaft voranzutreiben. Die bedeutenden Initiativen von Frauenzentrum und Kulturnetzwerke Jemen zeigen, wie Kultur als Werkzeug der Veränderung und Ermächtigung dienen kann.