Die Stadt Magdeburg hat ein neues umfassendes Tourismuskonzept verabschiedet, das darauf abzielt, die Anziehungskraft der Stadt zu steigern und die Gästezahlen signifikant zu erhöhen. Mit insgesamt 198 Einzelprojekten will die Stadt neue Freizeitangebote, kulturelle Erlebnisse und eine verbesserte touristische Infrastruktur schaffen. Oberbürgermeisterin Simone Borris beschreibt die Vision als eine „Hauptstadt faszinierender Kontraste und innovativer Freizeit- und Erlebniswelten“. Die Initiative soll positive Impulse für die lokale Hotellerie, Gastronomie und den Einzelhandel setzen, und Magdeburg zu einer modernen, vielseitigen Stadt am Fluss im nationalen sowie internationalen Tourismusmarkt positionieren.
Die Beigeordnete für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit, Sandra Yvonne Stieger, betont die bedeutende Rolle des Tourismus als Wirtschaftsfaktor und als Brücke zwischen Menschen. Um die langfriste Strategie zur Positionierung und Entwicklung Magdeburgs als attraktives Urlaubsziel zu untermauern, wurde über ein Jahr hinweg intensiv an dem Konzept gearbeitet. Die Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT) und die Agentur Project M leiteten diesen Prozess.
Fokus auf Erlebnisprofile
Ein zentrales Element des Tourismuskonzepts ist die Definition von vier Erlebnisprofilen: die grüne Freizeitmetropole am Fluss, den urbanen Lifestyle mit Stadtgeschichte, überraschende Stadtkunst sowie inspirierende Tagungsorte. Um die Maßnahmen effektiv umzusetzen, wurden 20 Schlüsselprojekte für den ersten Schritt ausgewählt. MMKT-Chef Hardy Puls hebt die Notwendigkeit hervor, den Tourismus in Magdeburg neu zu denken und zu entwickeln. Die Bürger, Verwaltung, Politik und Entscheidungsträger wurden in die Erstellung des Konzepts aktiv einbezogen.
Das Konzept wurde als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen im Tourismus entwickelt. Im Jahr 2024 verzeichnete Magdeburg insgesamt 449.202 Gästeankünfte, was einen Anstieg darstellt, auch wenn die Zahl der Übernachtungen mit 784.067 einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete. Zudem sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf 1,7 Tage, während Geschäftsreisende etwa zwei Drittel der Übernachtungen ausmachten.
Herausforderungen und Chancen
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Rückgang der Gästeankünfte aus dem Ausland um 0,5 Prozent und den Übernachtungen um 2,2 Prozent. Diese Entwicklungen sind in den Daten der Monatserhebung im Tourismus dokumentiert, die sich auf Beherbergungsbetriebe ab zehn Schlafgelegenheiten und Campingplätze ab zehn Stellplätzen bezieht. Die Hauptgründe für den Anstieg der Gästezahlen wurden identifiziert: Sehenswürdigkeiten, Kulturangebote sowie die sportlichen Erfolge des 1. FC Magdeburg (FCM) und des SC Magdeburg (SCM) tragen maßgeblich dazu bei, die Stadt attraktiv zu halten.
Mit der Umsetzung des neuen Tourismuskonzepts plant die Stadt, rasch und strukturiert voranzuschreiten, um Magdeburg zu einem touristischen Leuchtturm in Deutschland zu entwickeln. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Initiativen auf die langfristige Entwicklung der Gästezahlen und die touristische Wertschöpfung auswirken werden.
