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Mallorca im Abwasser-Chaos: Urlauber leiden unter gesperrten Stränden!

Die Baleareninsel Mallorca kämpft weiterhin mit einem erheblichen Abwasserproblem, das trotz der hohen Einnahmen aus dem Tourismus ungelöst bleibt. Nach Angaben von lokalkompass.de wurde Ende 2022 der „Tank der Stürme“ in Betrieb genommen, ein unterirdisches Becken, das überschüssiges Abwasser bei Starkregen auffangen soll. Dennoch fließt bei starken Regenfällen ungeklärtes Abwasser weiterhin in mehrere Buchten, darunter Palma und Arenal.

Diese Umstände führen nicht nur zu gesperrten Stränden, sondern sorgen auch für Unmut bei Urlaubern wie Einheimischen. Informelle Hinweise deuten darauf hin, dass die rote Flagge an diesen Tagen symbolisch braune Streifen haben sollte. Die Forderung nach mehr Investitionen in nachhaltige Lösungen für eine Verbesserung der Abwassersituation wird immer lauter.

Häufige Starkregenfälle und deren Auswirkungen

Die Problematik verstärkt sich insbesondere in den Herbstmonaten, wenn häufig Kaltlufttropfen über die Insel ziehen. In dieser Zeit wird das Kinderlied „Es regnet, es regnet …“ in Palma mit „… der Strand wird gesperrt“ enden, wie mallorcazeitung.es berichtet. Im August, während der Hochsaison, wurde an den Stadtstränden bereits zum neunten Mal in diesem Jahr ein „Baden verboten“ ausgesprochen, da das System, das Regenwasser und ungeklärte Abwässer ableiten soll, überlastet war.

Trotz der Einrichtung des Regenüberlaufbeckens in Coll d’en Rebassa konnten bislang 35.000 Kubikmeter verschmutztes Wasser nicht erfolgreich vom Meer ferngehalten werden. Die Problematik zeigt sich nicht nur vor Palma, sondern auch an anderen Orten auf Mallorca, wie перед Sóller und Pollença.

Politische Maßnahmen und Investitionen

Juan Manuel Lafuente, der Landesminister für Meer und Wasserzyklus, verfolgt eine klare „Null-Verklappung-Politik“. Ein umfassender Investitionsplan soll sicherstellen, dass kein ungeklärtes Abwasser mehr ins Meer geleitet wird. Dies wird durch Einnahmen aus der Touristensteuer, EU-Fördergelder und Abwassertarife finanziert. Jährlich sollen Gemeinden 20 Millionen Euro für die Modernisierung des Leitungsnetzes zur Verfügung stehen.

Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Modernisierung und der Ausbau der Kläranlage EDAR II, für die 150 Millionen Euro an Finanzierung gesichert sind – 80% aus EU-Fonds und 20% vom Zentralstaat. Innerhalb von fünf Jahren soll die Kapazität der Kläranlage auf 135.000 Kubikmeter pro Tag erhöht werden. Zudem ist eine Trennkanalisation für Regen- und Abwasser notwendig, wobei Projekte in unterschiedlichen Stadien sind. Im Gewerbegebiet Son Castelló ist die Trennung der Kanalisation zur Hälfte abgeschlossen und soll bis Mai 2025 fertiggestellt werden.

Im ensanche-Gebiet starten 2024 Arbeiten zur Trennung der Leitungen, deren Abschluss in drei Jahren angedacht ist, während ein Projekt zur Trennung der Leitungen in der Altstadt eine Bauzeit von 15 Jahren in Anspruch nehmen könnte. Weitere Regenrückhaltebecken sind geplant, darunter eines gegenüber der Kathedrale und ein weiteres in der Nähe des Marinestützpunkts bei Porto Pi.

Ein neues Leitungsrohr, das gereinigtes Abwasser in vier Kilometern Entfernung vom Strand ableiten soll, wird mit Kosten von 40 Millionen Euro veranschlagt. Dieses Projekt wird voraussichtlich im April vorgestellt, jedoch ist eine Fertigstellung frühestens im Oktober 2027 zu erwarten. Meeresschützer kritisieren, dass das langfristige Ziel erreicht werden sollte, kein Schmutzwasser ins Meer zu leiten, außer in Ausnahmefällen.

Um die Qualität des Wassers zu verbessern und der Verunreinigung entgegenzuwirken, hat die Zentralregierung ein Projekt zur Überwachung des Wassermanagements in Palma genehmigt, das sicherstellen soll, dass die notwendige Kontrolle schneller erfolgen kann.

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