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Mallorca unter Protest: Einheimische wehren sich gegen Tourismusflut!

Mallorca, das beliebte Urlaubsziel für viele Deutsche, kämpft aktuell mit den negativen Auswirkungen des Massentourismus. Immer mehr Einheimische zeigen ihren Unmut über die überfüllten Strände und die steigenden Lebenshaltungskosten. Diese Protestbewegung nahm ihren Anfang in Sóller und entwickelt sich zunehmend zu einer inselweiten Bewegung. Zunehmend schließen sich Orte wie Alcúdia und Manacor den Protestaktionen an. Die Kampagne „Welcome to Sollerland“ unterstützt diesen Widerstand und nutzt dabei kreative Mittel wie Künstliche Intelligenz zur Erstellung provokativer Bilder, die das Problem veranschaulichen. Ein besonders eindrucksvolles Bild zeigt einen unzufriedenen Einheimischen mit dem Schild: „Manacor ist kein Abenteuerpark“.

Der Instagram-Kanal @welcometomanacorland verbreitet die Aktion und ergänzt sie mit bissigen Kommentaren, die die Sorgen der Einwohner um ihre Identität, die Überfüllung der öffentlichen Plätze und die steigenden Lebenshaltungskosten thematisieren. Proteste regten sich ebenfalls in Alcúdia und Santanyí, wo die Forderungen nach einer Reduzierung des Tourismus und einem besseren Schutz der Lebensqualität der Einheimischen immer lauter werden. Dies ist Teil einer breiteren Debatte, die zunehmend auch andere beliebte Reiseziele der Deutschen betrifft.

Massenproteste gegen den Tourismus

In einer bemerkenswerten Demonstration am 22. Juli 2024 in Palma de Mallorca nahmen laut Polizei etwa 20.000 Menschen teil, während Veranstalter von bis zu 50.000 Teilnehmern sprachen – eine Zahl, die Beobachter als übertrieben ansehen. Der Demonstrationszug bewegte sich vom Park Ses Estacions durch die Altstadt. Die Protestinhalte verdeutlichten die Frustration der Bevölkerung, mit Plakaten wie: „Euer Luxus, unser Elend“ und „Wir wollen nicht die Vorreiter beim Anstieg der Wohnkosten sein“.

Die Veranstaltung war nicht isoliert; bereits acht Wochen zuvor fand in Palma eine ähnliche Demonstration mit bis zu 25.000 Teilnehmern statt. Proteste gab es nicht nur auf Mallorca, sondern auch in Städten wie Barcelona, Málaga und den Kanaren. Ein kreativer Protest wurde von einem Jugendlichen organisiert, der ein Modell eines Kreuzfahrtschiffs trug, um auf die negativen Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus aufmerksam zu machen.

Die Auswirkungen des Tourismus

Die Kritik der Demonstranten ist vielfältig: Sie betonen, dass nur eine Minderheit vom Tourismus profitiert, während die Mehrheit in der Branche unter niedrigen Löhnen leidet. Zudem klagen die Anwohner über hohe Wohnkosten, Lärm, Schmutz und Staus, die durch den Massentourismus erzeugt werden. Die Balearen haben eine Bevölkerung von etwa 1,2 Millionen, doch im letzten Jahr besuchten 18 Millionen Touristen die Insel, was das 15-fache der Einwohnerzahl darstellt. Allein 4,6 Millionen dieser Touristen kamen aus Deutschland.

Der Tourismus hat zwar eine bedeutende wirtschaftliche Rolle, trägt mit 45% zur Wirtschaftsleistung der Insel bei und generiert rund 20 Milliarden Euro Einnahmen, doch dieser wirtschaftliche Nutzen wird von den Bürgern zunehmend kritisch betrachtet. Marga Prohens, die Regionalregierungschefin, hat Verständnis für das Unbehagen der Bewohner bekundet und appelliert an die Protestierenden, friedlich zu demonstrieren. Die Atmosphäre während der Demonstrationen war gemischt; einige Urlauber zeigten sich beeindruckt und applaudierten, während andere die Kundgebung als unangenehm empfanden.

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