
Der Tourismus nimmt in Deutschland eine Schlüsselrolle für Reisende und die Wirtschaft ein. Jährlich werden von deutschen Einwohnern rund 70 Millionen längere Reisen, die mindestens fünf Tage andauern, unternommen. Zudem trug die deutsche Tourismuswirtschaft im Jahr 2016 mit etwa 100 Milliarden Euro, was 4,4 Prozent der Bruttowertschöpfung entspricht, erheblich zur Volkswirtschaft bei. Interessanterweise waren in demselben Jahr 2,9 Millionen Erwerbstätige im Tourismussektor beschäftigt. Weltweit bietet der Tourismus jeder elften Person einen Arbeitsplatz.
Durch seine weitreichende Bedeutung hat der Tourismus allerdings auch spürbare Auswirkungen auf die Umwelt. Dazu gehören der hohe Primärenergieverbrauch, klimaschädliche Emissionen, Lärmemissionen sowie die Beeinträchtigung der Biodiversität. Diese Herausforderungen werden nicht nur von Fachleuten erkannt, sondern sind auch Teil der Agenda des Umweltbundesamtes, welches die Umweltauswirkungen des Tourismus detaillierter spezifizieren und geeignete Maßnahmen zur Reduzierung empfehlen möchte. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2002 schätzte die Umweltauswirkungen qualitativ, jedoch fehlt es an aktuellen quantitativen Erhebungen.
Folgen für die Umwelt
Eine der größten Herausforderungen ist der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), insbesondere durch den touristischen Verkehr, wobei Flugreisen eine entscheidende Rolle spielen. Diese verursachen neben CO2 auch andere Emissionen, die eine noch höhere Klimawirksamkeit aufweisen. Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen aufgrund des Klimawandels ist es für die Tourismuswirtschaft von großer Bedeutung, sich anzupassen und Strategien zur Minderung der schädlichen Umweltauswirkungen zu entwickeln.
Pläne zur Anpassung wird das Umweltbundesamt ebenfalls untersuchen, da Luftverschmutzung, die durch Verkehr, Heizung und Freizeitaktivitäten entsteht, die Luftzirkulation beeinträchtigen kann. In wasserarmen Regionen führen Tourismusaktivitäten zu Wasserknappheit und Gewässerverschmutzung, während der Flächenverbrauch durch touristische Infrastrukturen die natürlichen Bodenfunktionen gefährdet. Auch das Landschafts- und Stadtbild wird durch touristische Entwicklungen beeinflusst.
Übernachtungen und Anlagen
Jahr | Übernachtungen (Millionen) |
---|---|
2006 | 351,2 |
2016 | 447,2 |
Die Zahl der Übernachtungen in Deutschland stieg von 351,2 Millionen im Jahr 2006 auf 447,2 Millionen im Jahr 2016. Diese Entwicklung führt zu einer verstärkten Belastung der Umwelt und ist eng verbunden mit den oben genannten Problemen, wie Luft- und Wasserverschmutzung sowie dem Verlust der Biodiversität.
Insgesamt zeigt sich, dass der Tourismus sowohl Mitverursacher als auch von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Um die Herausforderung nachhaltig zu meistern, sind strategische Maßnahmen und ein Umdenken in der gesamten Branche erforderlich. Nur so kann ein umweltfreundlicher Tourismus gefördert werden, der sowohl den wirtschaftlichen als auch den ökologischen Anforderungen gerecht wird. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite von Ems-Vechte-Welle und Umweltbundesamt.