DeutschlandMecklenburg-Vorpommern

Neues Naturfreundehaus in Mecklenburg: Ein Zeichen für Vielfalt und Nachhaltigkeit!

Die NaturFreunde Rostock setzen sich für den Bau eines neuen Naturfreundehauses in Mecklenburg-Vorpommern ein. Diese Initiative zielt darauf ab, einen generationsübergreifenden Ort für Austausch, Begegnung und Veranstaltungen zu schaffen, insbesondere in einem ländlichen Raum, in dem das Bedürfnis nach solchen Gemeinschaftsangeboten wächst. Der geplante Standort befindet sich in Mistorf, etwa 30 Kilometer südlich von Rostock, wo es aktuell kein Naturfreundehaus gibt, obwohl deutschlandweit rund 400 existieren. Laut NaturFreunde hatte das „Haus Uhlenflucht“ in der Nähe von Rostock früher diese Funktion, wurde jedoch nach der Enteignung durch die Nationalsozialisten abgerissen.

Das neue Naturfreundehaus wird in einem ehemaligen Stall untergebracht, der eine Grundfläche von 75 Quadratmetern aufweist. Die geplanten Räumlichkeiten umfassen im Erdgeschoss eine Küche, Sanitäranlagen und einen Multifunktionsraum. Im Dachgeschoss sind weitere Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu zehn Personen sowie ein zusätzlicher Multifunktionsraum vorgesehen. Im Außenbereich sind überdachte Sitzgelegenheiten und ein Grillplatz geplant. Die Umgebung bietet eine attraktive Natur mit Badeseen, Wäldern und einem Radwegenetz, außerdem ist die Ostsee in 40 Minuten mit der S-Bahn erreichbar.

Ein Zeichen für eine offene Gesellschaft

Die lokale Ortsgruppe möchte mit dem Projekt nicht nur einen kulturellen Raum schaffen, sondern auch ein Zeichen für Natur- und Umweltschutz, demokratischen Sozialismus und eine offene Gesellschaft setzen. Vor dem Hintergrund eines Anstiegs rechtsextremer Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern, wie einer Berichterstattung über die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen aus dem Jahr 1992 zeigt, sehen die NaturFreunde in ihrem Vorhaben eine wichtige Aufgabe. Diese Ausschreitungen gelten als eines der massivsten rassistisch motivierten Ereignisse in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, als fremdenfeindliche Angriffe gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für vietnamesische Vertragsarbeiter stattfanden. Laut Wikipedia mussten hunderte von Randalierern mehrere Tage lang kaputt schlagen und das Wohnheim in Brand setzen, während Polizei und Feuerwehr behindert wurden.

Die NaturFreunde Rostock sehen sich in der Verantwortung, die demokratische Zivilgesellschaft in Mecklenburg zu stärken. Sie erarbeiten derzeit ein Finanzierungskonzept für das neue Naturfreundehaus und bitten um Spenden, um das Projekt zu realisieren. Es wird kein regulärer Übernachtungsbetrieb mit Bewirtung angeboten, um bestehende Angebote im Dorf nicht zu konkurrieren. Stattdessen soll das Haus ein Raum für nachhaltigen Dialog und gemeinsame Aktivitäten sein, ohne kommerzielle Interessen zu verfolgen.

Das Vorhaben reflektiert den Wunsch vieler in der Region, sich der Geschichte zu stellen und aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzutreten. Die NaturFreunde engagieren sich so nicht nur für die Umwelt, sondern auch für eine Kultur des Miteinanders und der Offenheit in einer Zeit, in der solche Werte mehr gefragt denn je sind.

Für Spenden stehen folgende Informationen bereit: Spendenkonto der NaturFreunde Region Rostock, Ostseesparkasse Rostock, IBAN: DE30 1305 0000 0201 1639 42. Spendenbescheinigungen können auf Wunsch ausgestellt werden.

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