Die Jugendherbergen in Schleswig-Holstein verzeichnen auch im Jahr 2024 eine rege Nachfrage. Laut aktuellen Zahlen haben die Jugendherbergen in der Region rund 771.000 Übernachtungen registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 1,59 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023, was den Verband jedoch nicht davon abhält, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Gut ein Fünftel der Gäste stammt dabei aus Schleswig-Holstein selbst, während die gesamte Anzahl an Übernachtungen in den Jugendherbergen in Schleswig-Holstein, Hamburg und dem nördlichen Niedersachsen über eine Million beträgt, so jugendherberge.de.
Besonders hoch ist die Nachfrage an der Küste und auf den Inseln, vor allem während der Sommerferien. Wie der NDR berichtet, sind die meisten Plätze in den Jugendherbergen mittlerweile fast ausgebucht. Die Jugendherberge List-Mövenberg auf Sylt ist mit knapp 400 Betten eine der größten Einrichtungen und erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur bei Schulklassen, sondern auch bei älteren Besuchern, die an Wochenenden reisen.
Gästrückgang und Mitgliederzahl
Der Anteil der Gäste, die aus Schulfahrten und Gruppenreisen kommt, macht etwa 76 Prozent aus. Zu den weiteren Gästen zählen Familien und Einzelreisende. Laut den Angaben von jugendherberge.de waren fast 48 Prozent der Übernachtungen auf Schulklassen und Hochschulgruppen zurückzuführen, gefolgt von über 18 Prozent Familien. Für das Jahr 2025 sind bereits rund 860.000 Übernachtungen vorgebucht, was die Hoffnung nährt, die Marke von einer Million Übernachtungen zu erreichen, wenn das Buchungsverhalten stabil bleibt.
Der Geschäftsführer des DJH-Landesverbands Nordmark e.V., Stefan Wehrheim, äußerte sich positiv über die Entwicklungen im vergangenen Jahr, trotz eines Rückgangs der Übernachtungen um 2,3 Prozent. Ende 2024 konnte der Verband knapp 178.000 Mitglieder verzeichnen, was die fortwährende Beliebtheit und Relevanz der Jugendherbergen unterstreicht.
Preisgestaltung und Zugang zu Jugendherbergen
Die Übernachtungspreise in den Jugendherbergen auf Sylt beginnen bei etwa 40 Euro pro Nacht, wobei die Buchung von Vollpension ab etwa 50 Euro möglich ist. Um kostendeckend arbeiten zu können, dürfen die Jugendherbergen keinen Gewinn erzielen. Die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) ist Voraussetzung dafür, mit Beiträgen von 7 Euro pro Jahr für unter 26-Jährige und 22,50 Euro für alle anderen. Die Jugendherbergen stehen vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den Rückgang bei Schul- und Gruppenreisen, was durch die Notwendigkeit von Unterstützungsmöglichkeiten für Familien mit geringem Einkommen verstärkt wird.
Der neue Vorsitzende des Landesverbands, Thies Grothe, der im Juni 2024 Angela Braasch-Eggert nachfolgte, fordert dringend politische Unterstützung für die Instandhaltung und Sanierung der Einrichtungen. Auch die Zugangsmöglichkeiten zu öffentlichen Fördermitteln für Schulfahrten und Ferienfreizeiten sollen verbessert werden, um die Attraktivität der Jugendherbergen weiterhin gewährleisten zu können.
