Nordkorea eröffnet spektakuläres Strandressort – Wer darf rein?

Nordkorea eröffnet spektakuläres Strandressort – Wer darf rein?

Wonsan Kalma, Nordkorea - Nordkorea hat am 29. Juni 2025 einen neuen, milliardenteuren Ferienkomplex eröffnet, der sich auf der Halbinsel Kalma in der Nähe von Wonsan an der Ostküste befindet. Die Eröffnung erfolgte im Beisein von Kim Jong-un, seiner Frau Ri Sol Ju und ihrer Tochter Kim Ju Ae. Nach jahrelangen Bauarbeiten, die 2018 begonnen hatten, wurde das Projekt durch die Coronapandemie mehrfach verzögert. Der Komplex, der auf eine Kapazität von nahezu 20.000 Betten ausgelegt ist, umfasst Freizeitparks, 17 große und 37 kleinere Hotels sowie 29 Einkaufszentren und Restaurants. Kim Jong-un bezeichnete die Eröffnung als einen der „größten Erfolge des Jahres“.

Die Tourismuszone, die als Wonsan Kalma bekannt ist, wurde speziell für inländische Gäste konzipiert, da der Großteil der Bevölkerung in Nordkorea aufgrund von Armut und eingeschränkter Bewegungsfreiheit keinen Zugang zu solchen Urlaubsangeboten hat. Ab dem 1. Juli 2025 sollen die ersten einheimischen Gäste empfangen werden. Trotz dieser Eröffnung bleibt die Einreise für ausländische Touristen, insbesondere aus dem Westen, stark limitiert. Eine Ausnahme bilden russische Staatsangehörige, die Reisen nach Kalma unternehmen können.

Exklusive Reisemöglichkeiten für Russen

Das russische Reiseunternehmen Wostok Intur bietet Reisen nach Nordkorea für umgerechnet rund 1570 Euro an. Allerdings reisten im ersten Quartal 2025 nur 262 Russen nach Nordkorea, was auf das anhaltende Desinteresse oder die Reisebeschränkungen hindeutet. Zudem sind internationale Sanktionen eine große Hürde für Nordkorea, wodurch das Land keine bedeutenden ausländischen Partner für die Entwicklung dieses Projekts gewinnen konnte.

Die Eröffnung des Ferienkomplexes wird von der koreanischen Führung als Schritt zur Steigerung der Attraktivität Nordkoreas als touristischer Kulturort von Weltrang gesehen. Bei der Feierlichkeiten zur Eröffnung war auch der russische Botschafter anwesend, der die freundlichen Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland symbolisiert. Das deutsche Außenministerium hat indes von Reisen nach Nordkorea abgeraten, da Ausländern mit Misstrauen begegnet wird.

Die Gegend um Wonsan wurde bereits 2014 für einen Umbau als touristisches Zentrum ausgewählt. Nachdem Nordkorea im Jahr 2020 seine Grenzen aufgrund der Pandemie geschlossen hatte, wurden ab 2023 schrittweise einige Beschränkungen aufgehoben. Die neue Touristenzone stellt einen bedeutenden Schritt für das Regime dar, seine isolierte Wirtschaft durch den Tourismus zu stärken und zugleich die nordkoreanische Elite zu bedienen, die von den Vorzügen des neuen Resorts profitieren kann.