
Eine aktuelle Studie zur Wertschöpfung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), veröffentlicht von MCube Consulting, zeigt, dass der ÖPNV einen wesentlichen wirtschaftlichen Beitrag leistet. Wissenschaftler:innen des Münchner Clusters für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen, MCube, sowie Professor:innen der Technischen Universität München waren an der Untersuchung beteiligt. Diese Analyse befasst sich sowohl mit der direkten als auch der indirekten Wertschöpfung, die innerhalb der ÖPNV-Branche generiert werden.
Die Ergebnisse verdeutlichen die Rolle des ÖPNV nicht nur als Mobilitätsdienstleister, sondern auch als wichtiger Wertschöpfungstreiber für andere Branchen. Insbesondere wird darauf hingewiesen, wie der ÖPNV zur Reduzierung von CO2-Emissionen, Flächenverbrauch und Lärm beiträgt. Jährlich generiert der ÖPNV eine Bruttowertschöpfung von rund 75 Milliarden Euro, was dem Dreifachen der jährlichen Betriebskosten entspricht.
Ökonomische Auswirkungen des ÖPNV
Die Betriebskosten des ÖPNV in Deutschland belaufen sich auf etwa 25 Milliarden Euro, während die vermiedenen Folgekosten des motorisierten Individualverkehrs rund 9,07 Milliarden Euro jährlich betragen. Diese Folgekosten entstehen durch die Einsparungen, die durch die Nutzung des ÖPNV anstelle von Autos realisiert werden. Eine Verlagerung hin zum motorisierten Individualverkehr würde zusätzlich jährlich Kosten von etwa neun Milliarden Euro verursachen, wie das Ergebnis der Studie von Zughalt zeigt.
Jan Schilling, Vorstand von DB Regio, hebt hervor, dass jeder in den ÖPNV investierte Euro einen Nutzen von drei Euro für die deutsche Volkswirtschaft bringt. Diese Erkenntnis stärkt die Argumentation, dass der ÖPNV nicht nur finanziell, sondern auch im Sinne der sozialen Gerechtigkeit und einer nachhaltigen Entwicklung als wirtschaftlicher Leistungsträger fungiert.
Einfluss auf verschiedene Branchen
Der ÖPNV hat zudem signifikante Auswirkungen auf den Einzelhandel und den Tourismus, insbesondere in städtischen Gebieten und Ferienregionen. Durch die Verbesserung der Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen unterstützt der ÖPNV Unternehmen bei der Mitarbeitersuche, was wiederum die Wirtschaftskraft der Region stärkt. Oliver May-Beckmann, Geschäftsführer von MCube, betont den positiven Return on Investment des ÖPNV, der nicht nur den Verkehrssektor betrifft, sondern auch verwandte Wirtschaftsbereiche wie Fahrzeughersteller und Reinigungsdienste stark fördert.
Die Ergebnisse der Studie sollen als Grundlage für politische Entscheidungen und strategische Investitionen dienen, um den ÖPNV weiter auszubauen und seine gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Potenziale zu nutzen. Die Studie wurde im Auftrag der Zukunft Nahverkehr durchgeführt und ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der öffentlichen Mobilität in Deutschland.