
Die Region Piemont in Italien plant umfassende Diesel-Fahrverbote, um die Luftqualität zu verbessern. Diese Maßnahme betrifft vor allem Euro-5-Diesel-Fahrzeuge, die häufig in den Städten der Region unterwegs sind. Zu den betroffenen Fahrzeugmodellen gehören beliebte Autos wie der VW Golf 7, der VW Passat Variant 2.0 TDI und der BMW E90. Die neuen Regelungen werden am 1. Oktober 2025 in Kraft treten und gelten in allen Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohnern. Die Fahrverbote werden bis zum 16. April 2026 aufrecht erhalten und danach jährlich vom 15. September bis 15. April.
Das Fahrverbot wird an Werktagen von Montag bis Freitag zwischen 8:30 und 18:30 Uhr durchgesetzt. Bemerkenswert ist, dass Lieferverkehre von diesen Einschränkungen ausgenommen sind. Das italienische Dekret zur Luftqualitätsverbesserung könnte möglicherweise auch andere norditalienische Regionen dazu bewegen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Der gesamte norditalienische Raum hat insbesondere im Winterhalbjahr mit hoher Feinstaubbelastung und Luftverschmutzung in der Po-Ebene zu kämpfen, wo die Grenzwerte regelmäßig überschritten werden.
Regelungen in weiteren Regionen
Zusätzlich zu Piemont treten ab dem 1. Oktober 2025 auch in den benachbarten Regionen Lombardei, Emilia Romagna und Venetien Fahrverbote für Dieselfahrzeuge der Norm Euro 5 in Kraft. In der Lombardei gilt ein dauerhaftes Verbot, während in der Emilia Romagna und Venetien die Einschränkungen ebenfalls von Montag bis Freitag zwischen 8:30 und 18:30 Uhr gelten. In Venetien hingegen sind die Regelungen ganzjährig und ohne zeitliche Beschränkung.
Bei Verstößen gegen die neuen Bestimmungen müssen Autofahrer mit Bußgeldern ab 168 Euro rechnen. Wiederholte Verstöße können sogar zu einem Fahrverbot von bis zu einem Monat führen. Es ist erwähnenswert, dass Italien keine landesweite Umweltplakette eingeführt hat, was die Kontrolle der Vorschriften erschwert. Allerdings können die Bußgelder auch in Deutschland durchgesetzt werden.
Handlungsmöglichkeiten für Betroffene
Für Diesel-Fahrer gibt es mehrere Optionen, um den neuen Regelungen zu begegnen. Eine Möglichkeit wäre die Nachrüstung auf Euro-6, obwohl dies nicht immer wirtschaftlich sinnvoll ist. Alternativ könnten Urlauber versuchen, außerhalb der Hauptsaison mit dem Zug nach Italien zu reisen, um die Einschränkungen zu umgehen. Diese Maßnahmen sind besonders relevant, da das Fahrverbot nicht nur gegen Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette gilt, sondern auch für andere Euro-5-Diesel-Modelle.
Die geplanten Maßnahmen alimentieren eine notwendige Diskussion über die Luftreinheit und die Verantwortung der Fahrzeughalter in Großstädten. Die Entscheidung, die Verordnung um zwei Jahre zu verschieben, zeigt zudem die Herausforderungen, die bei der Umsetzung der Luftreinhaltepläne bestehen.