Deutschland

Polizei verhindert Wiederbesetzung der legendären „Meuterei“ in Kreuzberg

Am Donnerstag, den 29. Mai 2025, konnte die Berliner Polizei die Besetzung einer leerstehenden Kneipe in Kreuzberg verhindern. Rund 30 Personen drangen am Nachmittag in die Räumlichkeiten des ehemaligen Szenelokals „Meuterei“ an der Ecke Reichenberger Straße und Lausitzer Straße ein. Dies meldet rbb24.

Die Polizei reagierte umgehend auf den Vorfall und brachte die Besetzer wieder hinaus. Während des Einsatzes führten die Beamten eine Identitätsprüfung durch. Vor dem Gebäude hatten sich etwa 100 Menschen versammelt, darunter Sympathisanten und Schaulustige. Um die Situation zu sichern, wurde ein Aufgebot von rund 100 Einsatzkräften mobilisiert. Die Lage konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, und nach derzeitigem Stand gab es keine Verletzten.

Der Hintergrund der „Meuterei“

Die Kneipe „Meuterei“ wurde im Jahr 2009 vom gleichnamigen Kollektiv als autonomes Projekt gegründet und diente lange Zeit als Vernetzungsort für die linksradikale Szene. Die Problematik rund um das Lokal eskalierte im März 2021, als die Räumung durch einen Gerichtsvollzieher mit Hilfe der Polizei vollzogen wurde. Der Betreiber hatte sich geweigert, das Gebäude zu verlassen, nachdem der Mietvertrag ausgelaufen war, unterlag jedoch vor Gericht. Der Eigentümer, dem der Raum 2020 zum Preis von 750.000 Euro angeboten wurde, schloss eine Verlängerung des Mietvertrags aus, was das Kollektiv als untragbar ansah.

Die Räumung war alles andere als friedlich. Es kam zu Pyrotechnik, Angriffen auf Polizeibeamte sowie Steinwürfen und mehreren Festnahmen. In der Nacht der Räumung brannten stadtweit hochwertige Fahrzeuge, und die Fassade des für die Szene bedeutenden Gebäudes wurde beschädigt.

Erneuter Versuch der Besetzung

Am Donnerstag versuchten linksextreme Aktivisten erneut, das Lokal zu besetzen. Während einige der Besetzer sich in den Räumlichkeiten ketteten, um einer Abführung durch die Polizei zu entgehen, bildete sich im Umfeld spontan eine Kundgebung. Diese wurde von einem aggressiven Gerangel begleitend gestört. Laut Augenzeugenberichten waren aus der Unterstützergruppe Parolen wie „Fuck you Germany“ und „Fuck you Israel“ zu hören. Auch Anhänger aus dem propalästinensischen Spektrum beteiligten sich an der Versammlung, wie Apollo News berichtet.

Insgesamt ist die Situation rund um das ehemalige Szenelokal „Meuterei“ weiterhin angespannt. Die Polizei hat bereits in der Vergangenheit augenscheinlich auf diese Strömungen im rechtsradikalen Spektrum reagiert und wird auch künftig bereit sein, potenzielle Auseinandersetzungen zu verhindern.

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