Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren von einem Land mit geringen Fahrradfreundlichkeit zu einer immer attraktivere Destination für Radreisende entwickelt. Besonders im Trend liegt der Radtourismus: Laut aktuellen Angaben nutzen rund 37 Millionen Menschen das Fahrrad für Urlaubsreisen oder Tagesausflüge. Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die heute, am 24. Mai 2025, eröffnete Wossa-Radroute in Bad Reichenhall. Diese neue Radroute erstreckt sich über knapp 600 Kilometer und umfasst 8.000 Höhenmeter. Sie ist nicht nur für E-Bikes geeignet, sondern bietet auch Zugang zu zahlreichen Flüssen und Seen, was sie zu einem begehrten Ziel für Radler macht.ZDF berichtet.
Deutschland kann mittlerweile auf zehntausende Kilometer an Radrouten verweisen, darunter über 320 Radfernwege mit mehr als 100 Kilometern. Ein solcher Ausbau der Infrastruktur ist essenziell, um unterschiedliche Nutzergruppen anzusprechen. Der Bestand an E-Bikes in Deutschland wird auf über 15 Millionen geschätzt, wobei fast jede fünfte Person ein solches Rad besitzt. Der Verkaufsboom ist bemerkenswert: 2014 wurden noch 0,5 Millionen E-Bikes verkauft, während die Zahl der verkauften E-Bikes im Jahr 2024 auf 2,1 Millionen angestiegen ist. Auch die Anzahl der verkauften Fahrräder bleibt mit 1,8 Millionen auf einem hohen Niveau.Der Deutsche Tourismusverband ergänzt, dass E-Bikes Radreisen zugänglicher für unterschiedlichste Fitnesslevel und Altersgruppen machen, insbesondere in bergigen Regionen.
Infrastruktur und Sicherheit im Fokus
Die richtige Infrastruktur ist für den Radtourismus entscheidend. Während in der österreichischen Salzkammergut-Region 92 öffentliche Ladestationen für E-Bikes zur Verfügung stehen, gibt es im deutschen Berchtesgadener Land nur zehn solcher Stationen. Sicherheit bleibt ein zentrales Thema: Mehr als zwei Drittel der Radfahrenden fühlen sich im Verkehr unsicher. Daher ist es wichtig, ein durchgehendes Netz sicherer, komfortabler und gut ausgeschilderter Radwege zu schaffen, das auch genügend Ladestationen für E-Bikes beinhaltet.
Regierungen und Institutionen auf verschiedenen Ebenen arbeiten daran, den Radverkehr zu fördern. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr koordiniert die Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der Radinfrastruktur. Fachverbände, wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club und die Zweirad-Industrie-Verbands, engagieren sich ebenfalls für die Belange von Radfahrenden und der Fortentwicklung des Tourismus im Fahrradjournalismus.Der Deutsche Tourismusverband hebt hervor, wie wichtig es ist, Radurlaub in Zukunft noch attraktiver zu gestalten, um den nachfragenden Tourismus aufrechtzuerhalten.
