
Zu Pfingsten beginnt am Bodensee die „heiße“ Phase des Tourismus, was deutlich am Anstieg der Radfahrer auf dem bekannten Bodensee-Radweg zu erkennen ist. Die Strecke, die bis zu 260 km lang ist, zieht jährlich bis zu 220.000 Radfahrer an. An manchen Tagen nutzen sogar bis zu 5.000 Radfahrer den Radweg. Diese Zunahme an Besuchern führt zu Herausforderungen, insbesondere in den Sommermonaten, wenn der Touristenstrom nicht abreißt. Bernhard Glatthaar, der am Fahrradclub ADFC tätig ist, nennt dieses Phänomen „Overtourism“ und stellt die Frage, wie viele Radler die Strecke tatsächlich verträgt, wie SWR berichtet.
Besonders in den „Starklastzeiten“ ist die Überlastung der Radwege spürbar. Robert Scherer, Bürgermeister von Meersburg, bestätigt diese Belastung und hebt hervor, dass es in seiner Stadt derzeit keinen eigenen Radweg gibt. Radler müssen daher die Bundesstraße kreuzen, was die Sicherheit gefährdet. Zudem weist Meersburg eine Serpentinenstraße auf, die für Radfahrer riskant ist. Um die Situation zu verbessern, ist ein Umbau der Verkehrsführung an der Fähre in Meersburg bis 2028 geplant. Dieser Umbau soll Radfahrer, Autos und Fußgänger voneinander trennen und wird in spätestens drei Jahren abgeschlossen sein.
Radfahrerfreundliche Maßnahmen und Kritik
In Friedrichshafen wurden „Geisterradler“-Piktogramme auf den Radwegen angebracht, um die Nutzung der falschen Fahrtrichtung zu verhindern. Dies wird jedoch von Glatthaar als „Aktionismus“ kritisiert. Er fordert anstelle solcher Maßnahmen eine Verbesserung der Radwege insgesamt. In diesem Zusammenhang wird die Stadt Bregenz als positives Beispiel für fahrradfreundliche Infrastruktur in der Region genannt.
Weitere Details und Informationen zum Bodensee-Radweg können Interessierte auf der offiziellen Seite Bodensee Radweg einsehen. Die Touren bieten verschiedene Etappen und sind ein beliebtes Ziel für Radfahrer, die die landschaftliche Schönheit des Bodensees erkunden möchten, jedoch ist eine bessere Organisation und Infrastruktur notwendig, um die Sicherheit und das Fahrvergnügen für alle Radler zu gewährleisten.