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Rezepturen im Fokus: Apotheken kämpfen gegen steigenden Kostendruck!

Im Gesundheitswesen sind die Herausforderungen für Apotheken vielfältig und komplex. Besonders die Rezeptur Herstellung spielt eine wesentliche Rolle, die von der Überprüfung der Erstattungsfähigkeit bis hin zur praktischen Umsetzung reicht. Nadine Tröbitscher, eine erfahrene PTA (Pharmazeutisch-technische Assistentin), bringt mit ihrer langjährigen Expertise Licht in dieses Thema. Seit 2020 ist sie Chefredakteurin von PTA IN LOVE und hat maßgeblich zur Aufklärung über die Prozesse in Apotheken beigetragen. Seit 2023 arbeitet sie zudem als gemeinsame Chefredakteurin von APOTHEKE ADHOC und bleibt aktiv im Handverkauf tätig, um die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen berichtet PTA IN LOVE.

Die Herstellung von Rezepturen erfordert eine sorgfältige Prüfung auf Plausibilität und Erstattungsfähigkeit, wie Apotheke Adhoc erläutert. In bestimmten Fällen können Kosten für unbedenkliche Rezepturen ohne verschreibungspflichtige Bestandteile von den Krankenkassen übernommen werden. Hierbei ist die OTC-Ausnahmeliste von Bedeutung, die Aufschluss über mögliche Abrechnungen gibt. Diese Liste umfasst unter anderem Wirkstoffe wie Salicylsäure und Harnstoff, die häufig in der Apotheke zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen eingesetzt werden.

Preisgestaltung und Abrechnung von Rezepturen

Die Preisberechnung für Arzneimittel folgt strengen Richtlinien, die in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) festgelegt sind. Bei der Abgabe von Rezepturen ist entscheidend, dass der Abgabepreis berechnet wird, indem der mengenanteilige Einkaufspreis, ein Zuschlag, die Kosten des Abgabegefäßes sowie die Mehrwertsteuer berücksichtigt werden. Apotheken stellten im vergangenen Jahr 7,2 Millionen allgemeine Rezepturen für Kassenpatienten her, was zeigt, wie wichtig diese Dienstleistungen sind. Dennoch ist die Zahl der Rezepturen seit 2011 um ein Drittel gesunken, was vor allem auf die fortlaufenden Änderungen in der Gesetzgebung und Erstattungsrichtlinien zurückzuführen ist.

Ein wesentlicher Aspekt ist, dass Apotheken jetzt auch eine Abgabepauschale von 8,35 Euro abrechnen können, laut dem Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG). Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen, die wirtschaftliche Situation der Apotheken zu verbessern und die Qualität der Versorgung zu sichern. Eine aktuelle Auswertung der DAPI-Zahlen zeigt, dass die Einnahmen aus der Rezepturherstellung mit rund 60 Millionen Euro eine nicht unerhebliche Summe darstellen.

Die Prüfpflicht für Rezepturen gilt nicht nur für Ersatzkassen, sondern auch für einige Primärkassen. Dies bedeutet, dass das Rezept bereits vor der Abgabe auf die genannten Kriterien überprüft werden muss, um eine Retaxation zu vermeiden. Die Apotheken stehen hier in der Verantwortung, präzise zu arbeiten und alle relevanten Informationen auf den Rezepten anzugeben.

Insgesamt zeigt sich, dass die Arbeit in Apotheken, insbesondere im Bereich der Rezepturen, von einer Vielzahl an Vorschriften und dem Bedürfnis geprägt ist, die Patientenversorgung auf hohem Niveau zu halten. Berufserfahrene wie Nadine Tröbitscher sind dabei unverzichtbar, um sowohl die praktischen als auch die verwaltungstechnischen Aspekte dieses wichtigen Gesundheitssektors zu meistern.

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