Sachsen-Anhalt

Frühlingserwachen im Gartenreich: 150 Millionen Euro Zukunftsplan!

Am 21. Mai 2025 erhebt das Gartenreich Dessau-Wörlitz seine Stimme, um sowohl Geburtstagsfeierlichkeiten als auch die Bedeutung seiner historischen und kulturellen Landschaft zu würdigen. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission, hebt hervor, wie wichtig die Verbindung von Landschaft und Architektur für das Erbe ist. Er betont, dass die Aspekte von Kunst und Aufklärung einen untrennbaren Teil dieses spezifischen Erbes darstellen, für das es gilt, sorgsam zu bewahren und zu vermitteln.

In einem Jahr, das dem Jubiläum gewidmet ist, kündigt Anette Froesch von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz an, dass die Gärten neu erschlossen werden sollen. Harald Meller, kommissarischer Direktor der Kulturstiftung, erinnert an die Entwicklungen der letzten 25 Jahre und erklärt, dass das Gartenreich den bedeutendsten Landschaftspark Europas darstellt.

Herausforderungen und Investitionen

Das Gartenreich steht jedoch vor Herausforderungen, die durch den Klimawandel, Hochwasser und die Energiekrise bedingt sind. Diese Schwierigkeiten müssen überwunden werden, um den Wert des Welterbes langfristig zu sichern. Bis 2035 ist der Bau eines neuen Welterbezentrum geplant, das mit einer Investition von 150 Millionen Euro vom Bund realisiert werden soll.

Neben den baulichen Maßnahmen wird ein abwechslungsreiches Programm für das Jahr angeboten, einschließlich Ausstellungen, Kleinkunst und einer ganz besonderen Attraktion – einem simulierten Vulkanausbruch. Darüber hinaus wird eine neue Gartenreich-App eingeführt, die Besucher durch 120 kulturhistorische Stationen im Wörlitzer Park führt. Diese App wird nicht nur Informationen und Videos bereitstellen, sondern auch in englischer Sprache sowie in leichter Sprache verfügbar sein, was die Zugänglichkeit für alle Besucher erhöht.

Besucherzahlen und kulturelle Bedeutung

Bürgermeister Maik Strömer hebt die Wichtigkeit der Zugänglichkeit des Gartenreichs für die Region hervor. Laut Ministerpräsident Haseloff haben die Gärten unzählige Millionen Besucher angezogen. Er stellt jedoch fest, dass zwar viele Menschen die kostenfreien Gärten besuchen, aber nur wenige in die Schlösser gehen, was eine Herausforderung für das kulturelle Angebot darstellt.

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz wurde im Jahr 2000 als UNESCO-Welterbe anerkannt und ist die 24. Welterbestätte Deutschlands sowie die vierte in Sachsen-Anhalt. Es erstreckt sich über 142 km² und umfasst Schlösser, Gärten und Parks, die im 18. Jahrhundert vom Fürsten Franz von Anhalt-Dessau – inspiriert von englischen Landschaftsparks – angelegt wurden. Zu den bedeutenden Grünanlagen gehören die Parks Luisium, Sieglitzer Berg, Georgium und Großkühnau.

Die Verschmelzung verschiedener Kunstgattungen, die von der Antike bis zum Klassizismus reichen, ist ein weiteres charakteristisches Merkmal dieses Kulturprojekts. Schloss Wörlitz, erbaut zwischen 1769 und 1773, gilt als das erste klassizistische Bauwerk der deutschen Architekturgeschichte. In der Region befinden sich mehrere UNESCO-Welterbestätten im Umkreis von 35 Kilometern.

Als herausragendes Beispiel für Landschaftsgestaltung und eine Quelle der Bildung und moralischen Erziehung hat das Gartenreich das Potenzial, seine Besucher auch in Zukunft zu inspirieren und zu schulen.

Für weitere Informationen zu den laufenden Aktivitäten und dem kulturellen Erbe des Gartenreichs besuchen Sie MDR und UNESCO-Welterbe Gartenreich.

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