Fichtelberg Schwebebahn vor Verkauf: Historisches Skigebiet vor dem Wandel!

Fichtelberg Schwebebahn vor Verkauf: Historisches Skigebiet vor dem Wandel!

Oberwiesenthal, Deutschland - Die Fichtelberg Schwebebahn (FSB), ein beliebtes Ausflugsziel in Sachsen, steht vor einem bedeutenden Verkauf, der das größte alpine Skigebiet der Region beeinflussen könnte. Ein privater Investor plant, mehr als zehn Millionen Euro für die historische Schwebebahn zu zahlen, was im Kontext der angestrebten Erneuerung der verschlissenen Liftanlagen als entscheidend angesehen wird. Der Stadtrat von Oberwiesenthal wird am Dienstag über den Verkauf an die Liftgesellschaft Oberwiesenthal (LGO) entscheiden, die als zweitgrößter Liftbetreiber im Fichtelberggebiet agiert. Ein externes Gutachten hat den Kaufpreis auf 10,4 Millionen Euro festgelegt, wobei hinter der LGO die Unternehmerfamilie Gläß steht, die auch ein Hotel auf dem Gipfel des Fichtelbergs betreibt und ein entsprechendes Vermögen durch ein Softwareunternehmen erwirtschaftet hat.

Die Entscheidung stellt eine Herausforderung dar, da viele der bestehenden Liftanlagen stark veraltet sind und Hierdurch beträchtliche Investitionen erforderlich sind. Ein bereits angestrebtes Projekt sieht den Bau eines neuen Lifts an der Himmelsleiter vor, der weitere Mittel im zweistelligen Millionenbetrag beanspruchen würde. Die FSB selbst ist über 100 Jahre alt und transportiert Touristen auf den 1.215 Meter hohen Berggipfel, wodurch sie das Skigebiet sowohl im Winter als auch im Sommer attraktiv macht.

Öffentliche Meinung und politische Reaktionen

Bürgermeister Jens Benedict von Oberwiesenthal zeigt sich nach der Stadtratssitzung erleichtert, da viele Anwohner keine andere Option zur Erhaltung des Skigebiets sehen. Im Zuge der Erörterung der Thematik fand eine gut besuchte Einwohnerversammlung statt, die das öffentliche Interesse an dem Verkauf widerspiegelt. Die Bürger sind sich einig, dass zur Erhaltung des beliebten Skigebiets Privatinvestoren unbedingt eingebunden werden müssen.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Der Landtagsabgeordnete Rico Gebhardt von der Linken hat den geplanten Verkauf als „unverantwortlich“ bezeichnet. Er befürchtet, dass die Abhängigkeit von einer einzigen Familie für die Zukunft des Skigebiets problematisch sein könnte. Gebhardt kritisiert zudem den geplanten Verkauf des gesamten Fichtelbergplateaus durch den Landkreis und fordert, dass der höchste Berg im Freistaat Sachsen nicht in private Hände, sondern in das Eigentum des Freistaates übergehen sollte.

Im Dezember wird außerdem die Entscheidung über den Verkauf des Fichtelberghauses getroffen, für das bereits ein Kaufangebot vorliegt. Die politischen und gesellschaftlichen Debatten rund um den Verkauf der Ficthelberg Schwebebahn verdeutlichen, wie wichtig die Erhaltung dieser Infrastruktur für die Region und deren Tourismus ist.