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Sargassum-Algenflut bedroht Karibik: Tourismus in Gefahr!

Die Karibik sieht sich mit einer beispiellosen Herausforderung konfrontiert: einer Rekordmenge an Sargassum-Algen, die Strände und das marine Ökosystem bedrohen. Im Mai 2023 wurde eine erschreckende Menge von etwa 38 Millionen Tonnen dieser Algen festgestellt. Dies ist der höchste Wert, der seit Beginn der Erforschung des Großen Atlantischen Sargassum-Gürtels (GASB) im Jahr 2011 registriert wurde. Der vorherige Rekord lag bei rund 22 Millionen Tonnen im Juni 2022, was die besorgniserregende Entwicklung unterstreicht.

Brian Barnes, Assistenzprofessor an der University of South Florida, erklärt, dass die jährlichen Spitzenwerte zunehmen, jedoch die genauen Ursachen für diese Entwicklung noch nicht klar sind. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus Faktoren wie Sonnenlicht, Nährstoffverfügbarkeit, Wassertemperatur und Veränderungen des klimatischen Umfelds zu diesem Phänomen führt.

Ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen

Sargassum-Algen setzen giftige Gase frei und können Wildtiere gefährden. In Martinique war die Situation so gravierend, dass eine Schule vorübergehend schließen musste. Diese Algenansammlungen haben weitreichende Folgen für den Tourismus, da sie die Strände stark verschmutzen. In Punta Cana, Dominikanische Republik, wurden daher Barrieren errichtet, während in St. Maarten Bagger für eine Notfall-Aufräumaktion im Einsatz sind.

Zusätzlich übernehmen einige Hotels die Reinigungsarbeiten und bieten Rückerstattungen oder Shuttles zu weniger betroffenen Stränden an. Die negativen Auswirkungen auf den Tourismus sind bereits spürbar, und viele Experten vermuten, dass dieser Trend im Laufe des Jahres anhält. Die Sargassum-Menge nimmt gewöhnlich im späten Frühjahr zu, erreicht im Sommer ihren Höhepunkt und sinkt erst im Spätherbst oder frühen Winter wieder ab.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Sargassum-Problematik

Die Forschung zu Sargassum hat in den letzten Jahren zugenommen. Mehrere Studien beleuchten die Ursachen für deren exponentielles Wachstum. Beispielsweise untersuchen Untersuchungen von Djakouré et al. (2017) die möglichen Ursachen für die jüngsten Ausbrüche von pelagischen Sargassum-Algen im tropischen Nordatlantik. Ein weiterer interessanter Aspekt wird von Jouanno et al. (2021) behandelt, die einen NEMO-basierten Modellansatz zur Verteilung von Sargassum in der tropischen Region präsentieren.

Die wenigsten Informationen sind klar, doch die Schwere der Situation erfordert eine dringende Aufmerksamkeit sowohl von der Öffentlichkeit als auch von den Wissenschaftlern. Einige Forscher wie Lapointe et al. (2021) analysieren den Nährstoffgehalt und die Verfügbarkeit von Stickstoff, was ein entscheidender Faktor für die Produktivität der Sargassum-Algen ist. Während der wissenschaftliche Diskurs fortschreitet, bleibt ungewiss, ob die Rekordzahlen aus Mai 2023 im Juni erneut übertroffen werden können.

Für betroffene Regionen bedeutet dies, dass Maßnahmen zur Bekämpfung der Algenblüte und zur Verringerung ihrer Auswirkungen auf den Tourismus unerlässlich sind. Das Verständnis für die Ursachen und die Mechanismen, die zu diesen massiven Algenblüten führen, wird entscheidend sein, um künftig besser auf die Herausforderungen reagieren zu können.

Während die Diskussion über die Ursachen und Lösungen der Sargassum-Algenblüte weitergeht, wird deutlich, dass sowohl bio-physikalische als auch menschliche Faktoren eine Rolle bei der Entstehung dieses Naturphänomens spielen. Diese Erkenntnisse wurden in zahlreichen Studien festgehalten, darunter die Arbeiten von Gower und King (2020) sowie von Wang et al. (2018), die die Rolle von Satellitenbeobachtungen zur Überwachung von Sargassum untersuchen.

Die Sargassum-Thematik wird weiterhin ein zentrales Anliegen für die Region und die globale Gemeinschaft darstellen. Die Entwicklungen in diesem Bereich sind daher nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern haben auch praktische Auswirkungen auf das Leben der Menschen in den betroffenen Gebieten.

Weitere Details findet man in den Berichten von RND und der Analyse im Nature.

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