
Die Gemeinde Sylt plant eine winterliche Erlebniswelt, die für Einheimische und Touristen gleichermaßen geeignet ist. Vor dem Rathaus soll eine etwa 300 Quadratmeter große Eisbahn sowie ein beleuchteter Eislaufpfad entstehen. Diese Initiative wird von der Gastronomie begleitet, um eine einladende winterliche Atmosphäre zu schaffen. Die Umsetzung des Projekts wird auf Kosten von 100.000 Euro geschätzt, die von den Steuerzahlern übernommen werden sollen. Am 22. Mai soll die Gemeindevertretung über den Antrag abstimmen. Vor dieser Abstimmung sind jedoch die Haushaltssituation, Genehmigungslage und das Finanzierungsmodell eingehend zu prüfen.
Der Veranstalter rechnet mit einem Gemeindezuschuss in Höhe von 100.000 Euro netto. Kritische Stimmen aus dem Ausschuss äußern Bedenken hinsichtlich der finanziellen Mittel, insbesondere im Hinblick auf den sozialen Bereich. Dennoch sehen einige Vertreter die Eisbahn als wertvolle Chance für die Inselhauptstadt. Die Ideengeber verwiesen auf den gesellschaftlichen Mehrwert des Vorhabens und das Ziel, in der dunklen Jahreszeit Begegnungen zwischen Touristen und Einheimischen zu fördern. Ein Vorbild für dieses Projekt ist die Eisbahn in Scharbeutz.
Kritik und mögliche Unterstützung
Ole König, ein Unternehmer, plant, 80.000 Euro aus eigenen Mitteln in das Projekt zu investieren. Trotz der Mehrheit zur Unterstützung des Vorhabens gibt es Zweifel. Insbesondere Vertreter wie Ulrike Körbs von den Insulanern und Peter Marnitz von der SPD äußern Bedenken über die Verwendung knapper Ressourcen. Die Grünen fordern umfassendere Informationen zu den Beteiligungsbedingungen und eine klare Kostenobergrenze. Befürworter der Eisbahn argumentieren jedoch, dass sie zur Aufwertung der Innenstadt und zur Schaffung neuer Angebote außerhalb der Saison beitragen kann.
Die Veranstaltungstermine sind bereits festgelegt und reichen vom 28. November 2025 bis zum 2. Januar 2026. Dies wäre die erste Eisbahn auf Sylt seit 2007, was das Vorhaben zusätzlich von Bedeutung macht.
Verwaltungsstruktur unter Veränderung
Parallel zu den Planungen für die Eisbahn hat die Gemeindevertretung der Gemeinde Sylt am 19. Dezember 2024 ein neues Amtsmodell beschlossen. Mit 21 zu 7 Stimmen wurde der Weg für eine gemeinsame Verwaltungsstruktur geebnet. Dieses Modell ermöglicht es den Sylter Gemeinden, wie Hörnum, List auf Sylt, Wenningstedt-Braderup und Kampen, eine selbstständige Verwaltung beizubehalten und gleichzeitig Verwaltungsaufgaben zu zentralisieren. Bürgervorsteher Andreas Dobrzinski sieht hierin eine Chance zur Verbesserung der Zusammenarbeit und Effizienz der Verwaltungsabläufe.
Doch das neue Modell ist nicht der einzige anstehende Schritt: Der Antrag zur Umsetzung wird an das Innenministerium Schleswig-Holstein gerichtet, während die Verwaltung mit der Vorbereitung des Umstrukturierungsprozesses beauftragt wird. Eine Einwohnerversammlung, die die Bürgerinnen und Bürger über das neue Verwaltungsmodell informieren soll, ist für Ende des ersten Quartals 2025 vorgesehen. Ungeachtet der Veränderungen bleibt die Bürgermeisterwahl wie geplant am 16. März 2025, nachdem ein Antrag auf Verschiebung abgelehnt wurde. Die endgültige Liste der Kandidatinnen und Kandidaten steht nach dem 24. Januar 2025 fest, nachdem der Gemeindewahlausschuss über die Wahlvorschläge entschieden hat.