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Strenge Regeln auf Gran Canaria: Bußgelder bis zu 3000 Euro!

Die Urlaubssaison hat begonnen, und viele Menschen suchen nach einem geeigneten Ziel für ihre Sommerferien. Gran Canaria wird von Experten als ruhigeres Urlaubsziel für Sonnenanbeter empfohlen, insbesondere im Vergleich zu dem überfüllten Mallorca, das bereits seit Ende April zahlreiche Touristen anzieht. Im Jahr 2024 wurde die Insel von über 4,7 Millionen Tourist:innen besucht, was einen Rekordumsatz von 6000 Millionen Euro bedeutete. Dennoch kämpfen die Kanarischen Inseln zunehmend mit den Herausforderungen des Massentourismus und den entsprechend negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die einheimische Bevölkerung.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden in der Küstenregion Agaete auf Gran Canaria ab der Saison 2025 strengere Vorschriften für Tourist:innen eingeführt. Diese Regelungen zielen darauf ab, sowohl den Umweltschutz zu fördern als auch das Verhältnis zwischen Einheimischen und Urlaubern zu verbessern. Die Einwohnerzahl der Insel bewegt sich derzeit bei etwa 850.000 Menschen, vergleichbar mit Städten wie Köln oder Frankfurt am Main. Die hohe Zahl an Touristen führt zu einem angespannten Wohnungsmarkt und einem Mangel an Wasserressourcen.

Neue Bußgelder und Verbote

Ab 2025 können die Bußgelder in Agaete für verschiedene Verstöße gegen die neuen Vorschriften bis zu 3000 Euro betragen. Strafen für kleinere Vergehen beginnen bereits bei 30 Euro. Besonders ins Visier genommen werden sexuelle Handlungen im Wasser, in Badebereichen und im Küstenbereich, da diese als unangebracht gelten. Das Nacktbaden bleibt in der Region erlaubt, jedoch mit gewissen Ausnahmen.

Zusätzlich zu den Regelungen für das Verhalten von Touristen wurden weitere Verbote eingeführt, um die Umwelt zu schützen. Kochen und Rauchen am Strand sind nun untersagt, um Müllansammlungen zu vermeiden. Auch das Waschen mit Shampoo und Duschgel ist verboten, um die Wasserverschmutzung zu verhindern. FKK ist außerhalb ausgewiesener Badezonen ebenfalls nicht gestattet, und laute Musik sowie Grillen auf öffentlichen Plätzen sind durch die neuen Vorschriften ebenfalls untersagt.

Reaktionen und Zukunftsausblick

Die Implementierung dieser strengen Regelungen kommt als Reaktion auf die wachsende Kritik der Einheimischen, die sich über die negative Auswirkungen des Massentourismus beschweren. Überfüllte Naturparks und Umweltverschmutzung durch Touristen sind dabei einige der zentralen Probleme. Zudem fordern lokale Proteste eine Obergrenze für Tourist:innen, mehr Umweltschutzmaßnahmen sowie bezahlbaren Wohnraum für die einheimische Bevölkerung.

Die kanarische Regionalregierung prüft derzeit weitere Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus, um die Lebensqualität der Einwohner zu sichern. Dazu gehört auch die Planung, die Nutzung touristischer Immobilien neu zu strukturieren, um den Druck auf den Wohnungsmarkt zu verringern. Während die Kurtaxe in beliebten touristischen Regionen erhoben wird, bleibt abzuwarten, wie diese neuen Maßnahmen langfristig die Attraktivität Gran Canarias beeinflussen werden, ohne die Bedürfnisse der Einheimischen zu vernachlässigen. Der Kampf gegen Overtourism auf Gran Canaria wird somit zu einer zentralen Herausforderung.

Für Neuigkeiten zu diesem Thema verweist express.de auf Entwicklungen diesbezüglich, während watson.de weitere Hintergründe zu den neuen Vorschriften und deren Auswirkungen bietet.

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