
Die Tourismussaison in Schleswig-Holstein startete 2024 nach einem Rekordjahr mit einem leichten Rückgang. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete die Region einen Rückgang der Ankünfte in Hotels und Pensionen um 7,3 % auf knapp 1,286 Millionen Gäste im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen fiel sogar um 11,1 % auf über 4,4 Millionen. Dies berichtete die Zeit.
Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur, stellte fest, dass es eine Buchungszurückhaltung bei Kurzurlauben sowie Zweit- und Dritturlauben gibt. Zudem zeigt sich ein Trend hin zu kurzfristigen Buchungen, was die Planung für Vermieter und Freizeitanbieter erschwert. Im März 2024 kam es dann zu einem besonders starken Rückgang der Übernachtungen um 19,8 %.
Gründe für den Rückgang
Ein Grund für diese Entwicklung ist das späte Osterfest Anfang April, zusätzlich fehlten im März in Deutschland die Schulferien. Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betonte die Bedeutung der touristischen Wertschöpfung für die Wirtschaftsleistung des Landes und wählte klare Worte zur aktuellen Lage.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 9,4 Millionen Gästeankünfte und über 38 Millionen Übernachtungen, einschließlich Camping, gezählt. Damit belegte Schleswig-Holstein den fünften Platz der Bundesländer in Bezug auf Gästeankünfte, hinter Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Umfang des Tourismus
Der Tourismus in Schleswig-Holstein umfasst jährlich knapp 230 Millionen Aufenthaltstage. Über 140 Millionen dieser Tage entfallen auf Tagesgäste. Innerhalb des Übernachtungstourismus können mehr als 31,7 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben (ohne Camping) verzeichnet werden, so das TVSH.
Weitere Bestandteile des touristischen Gesamtmarktes sind Verwandten- und Bekanntenbesuche, Touristik- und Dauercamping, Reisemobilisten, Privatvermieter, Freizeitwohnsitze sowie Sharing-Angebote. Insgesamt ergeben sich so etwa 87,7 Millionen Übernachtungen im touristischen Gesamtmarkt.
Zur Verbesserung der Transparenz in den touristischen Daten wurde ein Modellprojekt des Sparkassen-Tourismusbarometers Schleswig-Holstein gestartet. In Zusammenarbeit mit 10 Modellkommunen, die rund 40 % der Gesamtnachfrage repräsentieren, wird seit 2019 eine monatliche Auswertung der Daten aus der Meldescheinstatistik durchgeführt. Diese Daten werden mit Informationen zu Ferienzeiten, Wetterentwicklungen und wirtschaftlichen Faktoren verknüpft.