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Tourismus in Uelzen am Abgrund: Steht die Heideregion vor dem Aus?

Die Haushaltslage der Kommunen im Landkreis Uelzen ist zurzeit angespannt. Vor diesem Hintergrund werden die Kosten für die Tourismus-Organisation „Heideregion Uelzen“ hinterfragt. Diese Organisation ist eine landkreisweite Initiative, die sich um den touristischen Auftritt der Region kümmert und eine umfangreiche Datenbank für touristische Angebote bereitstellt. Diese Datenbank ermöglicht es sowohl Hotel- und Pensionsbetreibern als auch den Kommunen, ihre Angebote über Terminals und eine App zu bewerben. az-online.de berichtet, dass die Finanzierung dieser wichtigen Einrichtung durch Mitgliedsbeiträge der Kommunen sowie durch einen Zuschuss des Landkreises erfolgt.

Im Jahr 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt, die den Fortbestand der Organisation befürwortete. Daraufhin erhöhte der Landkreis seinen Zuschuss. Der Vorsitzende der Heideregion, Michael Müller, äußert jedoch Bedenken hinsichtlich der Leistbarkeit der Beiträge für die Kommunen. In diesem Zusammenhang wurden bereits Gespräche mit der Lüneburger Heide GmbH (LHG) geführt, um Unterstützung zu erhalten. Eine mögliche Integration der Heideregion in die LHG könnte diskutiert werden, wie es bereits 2019 der Fall war. Es gibt jedoch Bedenken, dass der Landkreis Uelzen in der LHG untergehen könnte, da andere Landkreise größere touristische Angebote haben.

Bedenken hinsichtlich der Sichtbarkeit

Der Jahresbericht der Heideregion Uelzen hat die mangelnde Sichtbarkeit des Landkreises in Marketingaktivitäten kritisiert. Michael Müller betont die Notwendigkeit, die Sichtbarkeit des Landkreises zu erhöhen, besonders falls eine Integration in die LHG vollzogen wird. Peter Gerlach, stellvertretender Geschäftsführer der Heideregion, weist darauf hin, dass Investitionen in die touristische Infrastruktur unerlässlich sind, um die Region konkurrenzfähig zu halten.

Die Situation der Heideregion wird als kritisch bezeichnet. Der aktuelle Geschäftsführer ist erkrankt, und eine Projektstelle ist nur bis Ende des Jahres bewilligt. Vorhaben für 2024 mussten aufgrund dieser Lage bereits ins neue Jahr verschoben werden. Bis zum Herbst sollen nun Klarheit und Entscheidungen über eine mögliche Integration der Heideregion in die LHG getroffen werden, insbesondere vor den Haushaltsberatungen der Kommunen.

Über die Lüneburger Heide GmbH

Die Lüneburger Heide GmbH, die 2008 gegründet wurde, fungiert als Dachorganisation und fachliche Interessensvertretung der touristischen Leistungsträger in der Lüneburger Heide. Dazu gehören auch die Landkreise Heidekreis, Lüneburg, Harburg, Celle und Uelzen sowie die Städte Lüneburg und Bad Bevensen. Die LHG übernimmt zentrale touristische Vermarktungsfunktionen und trägt zur allgemeinen Tourismusförderung bei. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die weltweite Präsenz der Region sowie Fachberatung im Marketing und Vertrieb.

Die LHG hat sich als überregionales Netzwerk etabliert und fungiert als Schnittstelle zur Bundes- und Landesebene. Dank innovativer Marketingstrategien, einschließlich neuester Technologien wie einer Alexa-Anwendung, hat die Region eine Rekordzahl von 9 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022 verzeichnet. Die LHG hat sich somit als zentrale Akteurin erwiesen und könnte für den Landkreis Uelzen eine entscheidende Rolle spielen, wenn es um die Stärkung der touristischen Infrastruktur und Sichtbarkeit geht.

Die Herausforderungen des Landkreises Uelzen erfordern zeitnahe Lösungen, um die touristische Attraktivität und die damit verbundenen wirtschaftlichen Aspekte nicht nur zu bewahren, sondern weiter auszubauen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Heideregion nachhaltig zu sichern.

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