
Ein 24-jähriger Mann aus Metz, Ohan Villeneuve, sitzt seit über einem Monat in Dubai fest und kann das Land nicht verlassen. Villeneuve, der mit seiner Mutter, Schwester und Stiefvater einen zweiwöchigen Urlaub angetreten hatte, steht im Mittelpunkt eines Vorfalls, der sich als Albtraum entpuppte. Die Geschichte wurde durch seinen Stiefvater, den Sportjournalisten Denis Balbir, öffentlich gemacht, nachdem der Vorfall weitreichende Folgen hatte.
Die Schwierigkeiten für Villeneuve begannen am 19. April, als er aufgrund von Magenproblemen eine öffentliche Toilette aufsuchte. Die Herrentoilette war defekt, sodass er die Damentoilette betrat. Während er versucht, seine Hosen hochzuziehen, fiel sein Handy zu Boden, was eine benachbarte Frau alarmierte. Diese vermutete, gefilmt zu werden, und rief um Hilfe. Zunächst zeigten Sicherheitsleute, die von der Familie verständigt wurden, Verständnis für die missliche Lage, hielten jedoch Villeneuves Pass fest und nahmen seine Daten auf.
Rechtliche Auseinandersetzungen und Verhaftung
Zwei Tage später, als Villeneuve und seine Familie bereit waren, ihre Rückreise anzutreten, wurde er am Flughafen verhaftet. Der Vorwurf: Voyeurismus, nachdem die betreffende Frau eine Anzeige erstattet hatte. Während seiner zwei Tage in Polizeigewahrsam wurden die Inhalte seines Handys untersucht, jedoch wurde keine verdächtige Aufnahme gefunden. Ein medizinisches Attest, das seine Magenprobleme bestätigte, führte dazu, dass die Frau ihre Anzeige zurückzog und Villeneuve schließlich freigelassen wurde.
Trotz seiner Freilassung ist Villeneuve weiterhin in einer misslichen Lage. Er darf Dubai nicht verlassen, weil der Staatsanwalt gegen ihn eine Reisebeschränkung verhängte. Der 24-Jährige muss sich täglich bei der Polizei melden und ist gezwungen, in einem Hotel zu bleiben, während seine Familie über 20.000 Euro für stornierte Flüge, Unterbringung und Anwaltskosten ausgegeben hat. Diese Summe beinhaltet die Kosten, die seit dem Vorfall entstanden sind, der seine urlaubsbedingte Reise in ein Trauma verwandelt hat, berichtete die Saarbrücker Zeitung.
Politische Intervention und Konsularhilfe
Um die Situation ihres Sohnes zu verbessern, hat die Familie bereits Kontakte zur französischen Regierung aufgenommen. Besonders die Libération berichtet, dass das Büro des französischen Präsidenten Elysée in den Fall eingeschaltet wurde, um Möglichkeiten zur Unterstützung zu prüfen. Der französische Konsulat in Dubai ist aktiv beteiligt, um sicherzustellen, dass Villeneuve während dieser kritischen Zeit den nötigen konsularischen Schutz erhält.
Die Familie bleibt optimistisch, dass sich die Lage bald verbessern wird, doch die ständige Ungewissheit und der Druck durch die laufenden rechtlichen Prozesse sind eine große Belastung für alle Beteiligten. Während Villeneuve auf eine Klärung wartet, bleibt sein Schicksal in den Händen der dubaiotischen Behörden.