Urlaub oder Krankheit? Jeder Fünfte hat mit «Leisure Sickness» zu kämpfen!

Über 19% der Arbeitnehmer in Deutschland erleben im Urlaub Krankheitssymptome. Eine Studie zur sogenannten „Leisure Sickness“ zeigt, wie Stress und Erreichbarkeit die Erholung beeinträchtigen.
Über 19% der Arbeitnehmer in Deutschland erleben im Urlaub Krankheitssymptome. Eine Studie zur sogenannten „Leisure Sickness“ zeigt, wie Stress und Erreichbarkeit die Erholung beeinträchtigen. (Symbolbild/ER)

Urlaub oder Krankheit? Jeder Fünfte hat mit «Leisure Sickness» zu kämpfen!

Deutschland - Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland leiden unter dem als „Leisure Sickness“ bekannten Phänomen, welches sich durch Krankheitssymptome während der Freizeit manifestiert. Eine aktuelle Studie der IU Internationalen Hochschule zeigt, dass 19,3 % der Befragten regelmäßig erleben, dass sie am Wochenende oder im Urlaub krank sind. Diese Studie, die zwischen dem 24. Januar und dem 6. Februar 2025 2.004 Personen ausgewogen nach Alter und Geschlecht befragte, verdeutlicht die weitreichenden Auswirkungen von Stress und Arbeit auf die Gesundheit der Arbeitnehmer.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass 71,9 % der Arbeitnehmer mit dem Begriff „Leisure Sickness“ vertraut sind. Die Symptome sind vielfältig und umfassen insbesondere Müdigkeit, Schlafprobleme, Kopfschmerzen sowie Erkältungserscheinungen. Laut den Ergebnissen der Studie klagen 36,1 % der Befragten über Müdigkeit und Erschöpfung, während 14,2 % erkältungsähnliche Symptome erleben.

Erholung versus Arbeitsdruck

Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist, dass 40,1 % der Befragten ihr Privatleben nicht als ausreichend erholsam empfinden, um den Anforderungen aus dem Berufsleben gerecht zu werden. Bei den Arbeitnehmern unter 25 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei beeindruckenden 50,5 %. Jüngere Arbeitnehmer neigen dazu, ihre Freizeit eher passiv zu gestalten, beispielsweise durch soziale Medien und Streaming-Dienste, was sich negativ auf ihr Erholungsgefühl auswirkt.

Die Studie hebt zudem hervor, dass 54,4 % der Befragten angeben, die Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten beeinträchtige ihre Erholung. In diesem Zusammenhang haben 33,5 % der Arbeitnehmer das Gefühl, in ihrer Freizeit erreichbar sein zu müssen, während 47,4 % auch außerhalb der Arbeitszeit auf berufliche E-Mails zugreifen. Unter den Befragten sind 80,6 % sogar bereit, regelmäßig Überstunden zu leisten, wobei 42,9 % bis zu zwei Stunden zusätzlich pro Woche arbeiten.

Ursachen und Folgen von Leisure Sickness

Die Ursache für die Symptome wird vor allem in dem hohen Arbeitsdruck, mangelnder Unterstützung und einer ungünstigen Work-Life-Balance vermutet. 46,4 % der Teilnehmer berichten von hohem Arbeitsdruck, 9,2 % fühlen sich überfordert. Diese Belastungen sind dafür verantwortlich, dass es vielen Arbeitnehmern schwerfällt, nach Feierabend abzuschalten, was 38,4 % so empfinden.

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Erholungsfähigkeit der Befragten: 49,8 % schaffen es, ihre Freizeit ausgewogen zu gestalten, während hingegen 17,0 % sie überwiegend passiv verbringen. Die Studie zeigt, dass Menschen mit einer aktiven Freizeitgestaltung weniger häufig unter „Leisure Sickness“ leiden, eine Erkenntnis, die die Wichtigkeit einer gesunden Work-Life-Balance unterstreicht.

Die Implikationen dieser Studie sind klar: Es wird immer deutlicher, dass ein Übermaß an Stress und ständige Erreichbarkeit nicht nur die Lebensqualität der Arbeitnehmer beeinträchtigen, sondern auch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es entscheidend, das Bewusstsein für die Ursachen von Freizeitkrankheiten wie „Leisure Sickness“ zu schärfen und Strategien zur Verbesserung der Work-Life-Balance zu entwickeln.

Weitere Details zur Studie und den Ergebnissen können auf den Seiten von bo.de und iu.de nachgelesen werden.

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OrtDeutschland
Quellen