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Urlaub oder Umwelt? So gefährden Fernreisen unser Klima!

Die Debatte über die CO2-Emissionen im Tourismus wird dringlicher, denn die Auswirkungen des Reisens auf das Klima sind nicht zu ignorieren. Heute, am 12. Juni 2025, erscheint der Tourismus als ein bedeutender Faktor, der zur globalen Erwärmung beiträgt. Tourismus und Fernreisen verursachen hohe CO2-Emissionen, die zudem schneller steigen als die Gesamtemissionen. Laut einem Bericht von Perspective Daily ist diese Entwicklung alarmierend.

Zwischen den Jahren 2009 und 2019 wuchsen die Emissionen der Tourismusbranche jährlich um 3,5%. Bei dieser Wachstumsrate würden sich die Emissionen alle 20 Jahre verdoppeln. Besonders der Flugverkehr ist problematisch: Er verursacht 49% der Emissionen im Tourismus. Diese Statistik lässt sich jedoch nicht zwischen Urlaubern, Businessreisenden und privaten Besuchern aufschlüsseln. Der Anstieg der Fernreisen ist dabei signifikant: Im Jahr 2023 gingen 9% aller Reisen von Deutschland aus über 3.500 km, was den höchsten Anteil an Fernreisen darstellt, der bisher gemessen wurde.

Der Einfluss der Luftfahrt

Erstaunlicherweise sind diese 9% für 50% der gesamten Flugemissionen im Bereich Tourismus verantwortlich. Die Zahlen zeigen, dass 48% der Reisenden 2023 in Europa flogen – erstmals mehr als die, die mit dem Auto reisten (42%). Lediglich 5% setzten auf Bahn und Bus. Dies lenkt den Fokus auf die Notwendigkeit, über alternative Reisemöglichkeiten nachzudenken, betont Harald Zeiss. Er fordert eine Diskussion über nachhaltige Reisemöglichkeiten in der Klimakrise, insbesondere angesichts der hohen CO2-Emissionen durch den Luftverkehr.

Die Auswirkungen der Luftfahrt auf das Klima sind in der EU nicht zu unterschätzen. Laut Informationen des Europäischen Parlaments machen Luftfahrt und Schiffsverkehr jeweils etwa 4% der gesamten Treibhausgasemissionen in der EU aus. Diese Sektoren zeigen einen überproportionalen Anstieg der Emissionen, bedingt durch steigende Passagierzahlen und Handelsvolumen. Erst seit kurzem sind weltweit ernsthafte Ansätze zur Reduktion in diesen Bereichen im Gange.

Ziele und Maßnahmen der EU

Die EU hat ehrgeizige Ziele formuliert: Bis 2030 sollen die Emissionen um 55% gesenkt werden, mit dem Fernziel der Klimaneutralität bis 2050. Dazu erarbeitet das Europäische Parlament Vorschläge, um die Emissionen aus der Luftfahrt und dem Schiffsverkehr zu verringern. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Einbeziehung des Schiffsverkehrs in das Emissionshandelssystem sowie eine Überarbeitung des Systems für den Luftverkehr. Auch die Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe für Flugzeuge und Schiffe spielt eine zentrale Rolle.

Um den nicht mehr tragbaren CO2-Ausstoß durch Reisen zu reduzieren, wird neben der Erhöhung der CO2-Steuern auch ein individuelles CO2-Budget diskutiert. Dieses könnte ähnlich dem europäischen Emissionshandel funktionieren und könnte langfristig Fliegen deutlich teurer machen, wie in den 1980ern. Die Umsetzung dieser Ideen bleibt jedoch als unrealistisch zu werten, doch ein Umdenken muss stattfinden, da aktuell jede:r Deutsche etwa 10 Tonnen CO2 im Jahr ausstößt – während klimatisch tragbar nur ungefähr 2 Tonnen wären.

Die Reflexion über unsere Reisewirtschaft, insbesondere im Hinblick auf die Klimakrise, ist unerlässlich. Wenn die Zahlen weiterhin so alarmierend steigen, könnte es an der Zeit sein, über unser Reisverhalten und die Notwendigkeit von Fernreisen grundlegend nachzudenken.

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