
Bei einer wichtigen Arbeitssitzung im Hauptquartier der vietnamesischen Delegation bei der UNESCO in Paris, die am 24. Mai 2025 stattfand, wurde das Thema der Nominierung der „Volksmalerei von Dong Ho“ als immaterielles Kulturerbe diskutiert. An der Sitzung nahmen Botschafterin Nguyen Thi Van Anh sowie Vertreter des Vietnamesischen Instituts für Kultur, Kunst, Sport und Tourismus und der Abteilung für Kultur, Sport und Tourismus der Provinz Bac Ninh teil. Das Dossier zur Nominierung soll im Dezember 2025 von der UNESCO geprüft werden, wobei die Teilnahme der Botschafterin entscheidend war, um die Wichtigkeit des Dossiers zu unterstreichen. Es wurde betont, dass das Dossier methodisch und mit großem Verantwortungsbewusstsein erstellt wurde, was von der ständigen Delegation Vietnams bei der UNESCO besonders gewürdigt wird. Die Botschafterin hob die Zusammenarbeit mit dem Volkskomitee der Provinz Bac Ninh sowie der Nationalen Kommission der UNESCO hervor.
Das Dossier zu den bedeutenden Kunstformen Vietnams könnte der Dong Ho Volksmalerei neues Leben einhauchen. Diese Kunstform hat ihren Ursprung im 16. bis 17. Jahrhundert in einem kleinen Dorf entlang des Roten Flusses in der Gemeinde Song Ho, Bezirk Thuan Thanh, Provinz Bac Ninh. Die traditionellen Techniken, die zur Herstellung dieser einzigartigen Malereien verwendet werden, sind vom Aussterben bedroht. Der Premierminister hat daher schriftlich seine Zustimmung zur Einreichung eines nationalen Dossiers bei der UNESCO gegeben. Dies wird als Chance gesehen, diese bedrohte Kunstform zu bewahren und zu fördern.
Veranstaltungen zur Förderung des kulturellen Erbes
Um die Aufmerksamkeit auf die Dong Ho Volksmalerei zu steigern, sind mehrere Veranstaltungen geplant. Unter anderem wird am 31. Mai 2024 die „Bac Ninh – Kinh Bac Kulturnacht“ im Vietnamesischen Kulturzentrum in Frankreich durchgeführt. Ein weiteres Event, „Vietnam: Kulturelle Quintessenz und Aufstiegsbestrebungen“, findet am 7. April 2025 im UNESCO-Hauptquartier statt. Diese Veranstaltungen sollen internationales Interesse an Bac Ninh und dessen kulturellem Erbe wecken.
Trotz der Herausforderungen, vor denen die Dong Ho Malerei steht, bemühen sich die Dorfbewohner, die Vitalität dieser Kunstform zu bewahren. Der stellvertretende Direktor der Kultur-, Sport- und Tourismusabteilung von Bac Ninh, Nguyen Van Anh, berichtete, dass von ehemals 17 Familien, die diese Kunst betrieben, nur noch zwei übergeblieben sind. Diese Familien, die von den Kunsthandwerkern Nguyen Dang Che und Nguyen Huu Sam abstammen, halten das Handwerk aufrecht. Handwerker wie Nguyen Huu Qua und die Gründung des Dong Ho Painting Preservation Centres sind entscheidend für die Erhaltung und Förderung dieser Kunstform.
Nachhaltige Strategien zur Erhaltung
Die Provinz Bac Ninh hat in den vergangenen Jahren mehrere Initiativen ergriffen, um die Dong Ho Volksmalerei zu unterstützen. Dazu gehört die Verleihung von Titeln an herausragende Kunsthandwerker im Jahr 2010 und die Genehmigung eines Projekts zum Schutz und zur Förderung des kulturellen Erbes mit einem Budget von fast 60 Milliarden VND. Die Bemühungen konzentrieren sich darauf, zukünftige Generationen in den Techniken der Malerei auszubilden und die Gemeinschaft in alle Aktivitäten einzubeziehen.
Ein internationales Seminar zur Werbung für die künstlerischen Werte der Dong Ho Volksmalerei wurde ebenfalls organisiert. Experten empfehlen, methodische Strategien zur Förderung des Erbes zu entwickeln, um die Techniken effektiv an die jüngeren Generationen weiterzugeben. Bis 1945 waren die Dong Ho Malereien eine beliebte Dekoration in vietnamesischen Haushalten, besonders während des Tet-Festes, und sie bilden einen bedeutenden Teil des kulturellen Erbes Vietnams.
Das Engagement der vietnamesischen Delegation bei der UNESCO und die Unterstützung durch lokale Behörden bieten gute Voraussetzungen für die Nominierung der Dong Ho Volksmalerei als immaterielles Kulturerbe, das dringend Schutz benötigt. Die bevorstehenden Initiativen könnten entscheidend sein, um die jahrhundertealte Tradition dieser einzigartigen Kunstform zu bewahren.