Die Gemeinde Den Haag hat beschlossen, das Rauchverbot am Strand von Scheveningen auszuweiten, was tausende Besucher betrifft. Um die Umwelt und andere Strandbesucher vor den schädlichen Folgen des Zigarettenrauchens zu schützen, wurden vier rauchfreie Zonen eingerichtet. Dazu zählen der bereits bestehende Abschnitt sowie drei neue Bereiche an der Seebrücke (Pier), am Noorderstrand und am Zuiderstrand. Damit verbindet die Stadt konsequente Umweltschutzmaßnahmen mit dem Ziel, die Verschmutzung durch Zigarettenreste zu verringern. Laut Ruhr24 soll das neue Verbot dazu führen, dass weniger der giftigen Zigarettenreste am Strand liegen. Ein Testlauf in den Jahren 2023 und 2024 zeigte, dass die Zahl der Zigarettenstummel in einem rauchfreien Abschnitt am Sportstrand erheblich sank.
Die Tabakreste stellen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. Sie enthalten bis zu 4.000 schädliche Stoffe und können bis zu 40 bis 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen. Daher sollen die neuen rauchfreien Zonen nicht nur der Sauberkeit des Strandes dienen, sondern auch die Gesundheit der Küstenregion schützen, die Teil des Projekts „Aanvalsplan Afval“ (Maßnahmenplan gegen Müll) und des „Actieplan Kust“ (Aktionsplan Küste) ist. An jedem rauchfreien Strandabschnitt wird ein Kunstwerk der Initiative „TrashUre Hunt“ aufgestellt, das aus gesammeltem Müll, insbesondere Zigarettenfiltern, besteht. Diese künstlerische Darbietung soll die Öffentlichkeit auf die Problematik der Verschmutzung aufmerksam machen.
Globale Entwicklungen im Kampf gegen das Rauchen
Die Maßnahmen in Scheveningen sind nicht isoliert; auch in vielen anderen beliebten Urlaubsländern werden die Rauchverbote verschärft. In Italien beispielsweise gilt seit dem 1. Januar 2025 ein nahezu vollständiges Rauchverbot in Mailand, das besagt, dass Rauchen nur in einem Abstand von zehn Metern zu anderen Personen erlaubt ist. Die Bußgelder können bis zu 240 Euro betragen, wobei das Verbot ausschließlich Tabakprodukte betrifft, elektronische Zigaretten jedoch nicht betroffen sind. Zahlreiche Strände in Italien, darunter Mailand, Rimini und Bibione, sind ebenfalls rauchfrei. Darüber hinaus gibt es in Sizilien strenge Vorschriften gegen das Mitnehmen von Sand. Die Strafen hier sind entsprechend hoch.
Ähnliche Entwicklungen sind in Spanien zu beobachten, wo viele Strände an der Costa Blanca, in Villajoyosa und Barcelona rauchfrei sind. Die Strafen variieren dort von 30 Euro bis hin zu vierstelligen Beträgen, abhängig von der Gemeinde. Ein neuer Gesetzesentwurf plant sogar das Verbot des Rauchens an weiteren Orten wie Bushaltestellen und in der Nähe von Restaurants. In Portugal ist das Rauchen an Stränden ebenfalls verboten, und die Strafen reichen von 50 bis 500 Euro. Zudem müssen Urlauber in Frankreich ab dem 1. Juli 2025 mit einem Rauchverbot an Stränden und in Parks rechnen, das darauf abzielt, Kinder zu schützen. Die Kosten für Verstöße können bis zu 135 Euro betragen.
Die EU Ziele im Tabakkonsum
In der Europäischen Union wird ein ehrgeiziges Ziel verfolgt: Bis 2040 soll eine tabakfreie Generation entstehen, in der weniger als fünf Prozent der Bevölkerung raucht. Jährlich sterben in der EU etwa 700.000 Menschen aufgrund von Tabakkonsum, wobei viele auch an den Folgen des Passivrauchens leiden. Es gibt erhebliche Unterschiede im Tabakkonsum innerhalb der EU; während Schweden fast das Fünf-Prozent-Ziel erreicht hat, rauchen in Bulgarien rund ein Drittel der Bevölkerung.
Angesichts dieser Trends setzt sich die Gemeinde Den Haag mit ihrem Rauchverbot am Strand von Scheveningen für eine sauberere und gesündere Umwelt ein, die sowohl den Besuchern als auch der Natur zugutekommt. Dieser Schritt folgt dem globalen Trend zu strengeren Regelungen gegen das Rauchen und fördert das Bewusstsein für die Umweltbelastungen durch Zigaretten.
