
Urlauber, die nach Italien reisen, sollten sich auf strenge Verkehrsregeln einstellen, die bei Nichteinhaltung empfindliche Bußgelder nach sich ziehen können. Laut derwesten.de betrifft dies insbesondere Autofahrer, die sich an die saisonalen Anforderungen an Reifen und andere sicherheitsrelevante Vorschriften halten müssen. Die Sommerreifenpflicht in Italien gilt vom 15. April bis 15. Oktober, und das Fahren mit Winterreifen bis zum 15. Mai kann zu Bußgeldern von bis zu 1.682 Euro führen.
Zusätzlich sind Autofahrer in Italien nicht nur für ihre Geschwindigkeit und Reifenwahl verantwortlich. Wer am Steuer sein Handy benutzt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro rechnen. Für Geschwindigkeitsüberschreitungen können die Strafen bereits bei 10 km/h zu viel bis zu 880 Euro betragen, wenn dies innerhalb geschlossener Ortschaften geschieht. Ein weiteres Bußgeld von bis zu 200 Euro wird fällig, wenn Essensreste aus dem Fahrzeug geworfen werden. Auch das Fahren ohne Gurt kann mit 80 Euro bestraft werden.
Erhöhung der Bußgelder zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
In einem umfassenden Reformprozess wurden die Bußgelder für Verkehrsverstöße in Italien erhöht, um die Verkehrssicherheit zu steigern. Im Jahr 2023 ereigneten sich in Italien über 3.000 Verkehrstote – ein besorgniserregender Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Schreckensbilanz zeigt, dass statistisch gesehen in Italien 52 Verkehrstote pro Million Einwohner zu verzeichnen sind, was die Zahlen von Deutschland (34), Spanien (38) und Frankreich (48) übersteigt (adac.de).
Die Reform der Straßenverkehrsordnung trat am 14. Dezember 2023 in Kraft. Dabei betrifft sie auch ausländische Verkehrsteilnehmer, die sich an die neuen Regelungen halten müssen.
Neue Strafen im Detail
Die Verstärkung der Bußgelder umfasst mehrere Bereiche:
- Geschwindigkeitsüberschreitungen: Bei einer Überschreitung von mehr als 10 km/h drohen Strafen bis zu 700 Euro. Innerhalb geschlossener Ortschaften können die Strafen bis zu 880 Euro betragen, hinzukommt ein möglicher Führerscheinentzug von bis zu 30 Tagen.
- Handy am Steuer: Wer während des Fahrens telefoniert oder chattet, muss mit bis zu 1.000 Euro Bußgeld rechnen. Im Wiederholungsfall kann das Bußgeld sogar auf 1.400 Euro steigen und der Führerschein kann bis zu drei Monate entzogen werden.
- Alkohol am Steuer: Bei einer Promillegrenze von 0,5 drohen Bußgelder bis zu 2.000 Euro und bei höheren Werten sogar Freiheitsstrafen.
- Drogen am Steuer: Hier droht ein Führerscheinentzug von bis zu drei Jahren.
Ein weiterer wichtiger Punkt kommt hinzu: Bußgeldbescheide aus Italien werden auch in Deutschland vollstreckt. Urlauber sollten sich daher bewusst sein, dass Verstöße bei ihrer Rückkehr Konsequenzen nach sich ziehen können.
In Bezug auf die Sicherheit von E-Scooter-Fahrern gibt es ebenfalls neue Regelungen, die eine Helmpflicht sowie eine Kennzeichenpflicht vorsehen. Fahren ohne Helm kann mit Bußgeldern zwischen 100 und 400 Euro belegt werden.
Die neuen Regeln in Italien sollen dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Risiko für alle Verkehrsteilnehmer zu minimieren. Urlauber sind gut beraten, sich vor ihrer Reise ausführlich über die geltenden Vorschriften zu informieren, um unnötige Kosten und Ärger zu vermeiden.