
Das Kreuzfahrtschiff Celestyal Crystal wird im indischen Alang verschrottet. Der ehemalige Luxusdampfer wurde am Donnerstag unter dem Übergangsnamen Sun Bright auf den Strand der Abwrackwerft gesetzt. Vor der endgültigen Verschrottung werden noch letzte Einrichtungsgegenstände von Bord geholt und weiterverkauft. Die zypriotische Reederei Celestyal Cruises hat innerhalb eines Jahres zwei über 40 Jahre alte Kreuzfahrtschiffe zur Verschrottung verkauft, darunter die Celestyal Olympia, die Anfang des Jahres ebenfalls nach Alang geschickt wurde.
Die Celestyal Crystal hat eine Schifflänge von 162 Metern und eine Breite von 26 Metern. Sie bietet Platz in 476 Kabinen für bis zu 1.200 Gäste. Ursprünglich wurde das Schiff 1980 auf einer Werft in Turku, Finnland, unter dem Namen Viking Saga in Dienst gestellt, bevor es 1988 zum Kreuzfahrtschiff umgebaut wurde. Seit 2007 fuhr das Schiff zunächst als MS Crystal für Louis Cruise Lines und ab 2014 als Celestyal Crystal für Celestyal Cruises. Die letzte Reise mit Gästen endete im August 2023 in Thessaloniki, Griechenland.
Schicksal ehemaliger Schiffe
Wie die Celestyal Crystal wird auch das frühere Kreuzfahrtschiff Song of America im indischen Alang verschrottet. Dieses Schiff wurde 1982 in Dienst gestellt und fuhr zuletzt bis 2023 unter dem Namen Celestyal Olympia. Das Schiff hatte bei Indienststellung eine Tonnage von 37.584 BRT und konnte bis zu 1.575 Passagiere befördern. Es wurde am 3. Dezember 1982 in Miami von der amerikanischen Opernsängerin Beverly Sills getauft. Bei ihrer Jungfernfahrt waren unter anderem der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter und seine Frau Rosalyn an Bord.
Nach der Ausmusterung durch Royal Caribbean im Jahr 1999 wurde die Song of America in Sunbird umbenannt und für den britischen Markt genutzt. Später wechselte sie mehrfach die Betreiber und Namen, bis sie 2012 nach Griechenland kam und unter der Marke Celestyal Cruises als Celestyal Olympia fuhr. Ende 2023 stellte Celestyal Cruises das Schiff außer Dienst und ersetzte es durch die vormalige AIDAaura, die als Celestyal Discovery fährt. Im Januar 2024 wurde die Celestyal Olympia verkauft, in Bella Fortuna umbenannt und nach Liberia geflaggt. Schließlich trat sie ihren letzten Weg nach Alang in Indien unter dem Namen Fortu an.
Diese beiden Fälle verdeutlichen das Schicksal von älteren Kreuzfahrtschiffen, die aufgrund ihres Alters und veränderter Marktbedingungen oft nicht mehr rentabel betrieben werden können. Insbesondere in Abwrackwerften wie Alang erhalten sie ein endgültiges Ende, nachdem sie viele Jahre auf den Weltmeeren unterwegs waren. Das Schicksal der Celestyal Crystal und der Celestyal Olympia zeigt, wie dynamisch und schnelllebig die Kreuzfahrtbranche ist.