
Vor acht Jahren verschwand eine deutsche Frau während einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer. Die Familie, bestehend aus einem Ehepaar und ihren zwei kleinen Söhnen im Alter von vier und sechs Jahren, stieg im italienischen Hafen Civitavecchia auf das Kreuzfahrtschiff „MSC Magnifica“. Diese Reise im Februar 2017 umfasste mehrere Stopps, unter anderem im italienischen Hafen Genua, wo die Frau zuletzt gesehen wurde. Ihr Verschwinden fiel auf, als das Schiff nach Stopps in Malta und Griechenland wieder in Civitavecchia anlegte. Die Besatzung bemerkte, dass die Frau nicht mehr an Bord war, allerdings erst bei der Rückkehr, was viele Fragen aufwarf. [Derwesten] berichtet, dass die Crew angab, die Frau sei bereits seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen worden.
Der Ehemann, ein 52-jähriger IT-Experte aus Eberswalde, wurde am Flughafen in Rom festgenommen. Während der Festnahme behauptete er, seine Frau sei bei einem Halt in Griechenland von Bord gegangen, was sie auch bei früheren Reisen getan habe. Im Jahr 2022 wurde er in erster Instanz zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt, da es Spekulationen über Mord, Suizid oder ein Verbrechen durch Dritte gab. Dennoch ergaben die Ermittlungen keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen. Ein Koffer, der mit einer Frauenleiche im Mittelmeer gefunden wurde, stellte sich nicht als der der vermissten Frau heraus. [Nordkurier] beschreibt, dass die Frau zuletzt bei einem Zwischenstopp in Genua gesichtet wurde, und ihr Verschwinden somit mysteriös bleibt.
Unklare Umstände und gerichtliche Auseinandersetzungen
Im Berufungsverfahren, das nun stattfand, hob ein Gericht in Rom das Urteil gegen den Ehemann auf und sprach ihn vom Vorwurf des Mordes frei. Die Verteidigung argumentierte, dass das erste Urteil ohne logische Begründung ergangen sei. Der Ehemann lebt mittlerweile in Irland und beteuert seine Unschuld. Während seiner Untersuchungshaft von 14 Monaten gab es keine belastenden Beweise gegen ihn, und die Staatsanwaltschaft konnte sich nicht durchsetzen, als sie eine Bestätigung des Urteils forderte.
Die genauen Umstände des Verschwindens der 38-jährigen Frau bleiben weiterhin unklar. Medien berichteten über mögliche Eheprobleme und darüber, dass die Frau „müde“ von den Kindern gewesen sei, was die Ermittler weiter ins Schlingern brachte. Bis heute fehlt von der vermissten Frau jede Spur, und eine Leiche wurde nie gefunden. Die Besatzung des Kreuzfahrtschiffs sah sich einer Fülle von Fragen gegenüber, doch Überwachungskameras konnten keine relevanten Aufnahmen liefern.
Der Fall sorgte nicht nur in Deutschland, sondern international für Aufsehen und wirft viele Fragen zu Sicherheit und Aufklärung von Vermisstenfällen auf. Die Familie bleibt, trotz aller Spekulationen, in einer ungewissen Situation zurück, während die Suche nach der Wahrheit über das Schicksal der Frau weiterhin andauert.