EuropaIranIsrael

Greta Thunberg auf Hilfsschiff: Israel stoppt Protestaktion vor Gaza!

Am 9. Juni 2025 brach das Segelboot „Madleen“ mit einer Gruppe von Aktivisten, darunter die bekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg, zu einer umstrittenen Mission auf. Ihr Ziel war es, humanitäre Hilfe in den seit 2007 von Israel blockierten Gazastreifen zu bringen. Das Boot war mit Hilfsgütern beladen, die für etwa zwei Millionen Menschen in Gaza bestimmt waren, darunter Babynahrung und medizinische Versorgung. Diese Aktion weckte bedeutendes Medieninteresse und wurde von mehreren prominenten Teilnehmern begleitet, die zahlreiche Interviews gaben und live berichteten. Allerdings wurde das Schiff von der israelischen Marine in internationalen Gewässern gestoppt und in den Hafen von Aschdod geschleppt, ohne dass es einen Widerstand von den Aktivisten gab, im Gegensatz zu früheren Vorfällen wie der „Mavi Marmara“ im Jahr 2010. Jüdische Allgemeine berichtet, dass Israel darauf abzielte, ein positives Bild seines humanitären Engagements zu präsentieren, indem es die Aktivisten mit Wasser und Sandwiches versorgte.

Die israelische Regierung hatte die Ankunft des „Madleen“ unter dem Vorwand der Sicherheit und der Kontrolle über die humanitäre Hilfe zu verhindern. Laut dem israelischen Außenministerium waren die Passagiere des Schiffs nach der Abfangaktion sicher und unversehrt. Dennoch bezeichnete Israel das Schiff als „Selfie-Jacht“ und kritisierte die Aktion als mediale Provokation. Neben den Hilfsgütern hatte die Freedom Flotilla Coalition Videos verbreitet, in denen die Aktivisten von einer „Entführung“ durch israelische Kräfte berichteten und um Hilfe baten. Thunberg erklärte in einem Video, dass sie in internationalen Gewässern abgefangen wurden.

Reaktionen auf die Aktion

Die Reaktionen auf die Aktion waren vielfältig. Aktivisten und Israel selbst konnten beide mit der Medienberichterstattung zufrieden sein. Greta Thunberg, die die palästinensische Fahne hochhielt, produzierte eindrucksvolle Bilder auf dem Boot, die schnell in den sozialen Medien verbreitet wurden. Das israelische Verteidigungsministerium, unter der Leitung von Israel Katz, legitimierte die Abfangaktion mit dem Hinweis auf die andauernde Blockade des Gazastreifens, die darauf abzielt, den Einfluss von Hamas einzudämmen. Die Lage im Zusammenhang mit der Blockade ist seit Beginn des Gaza-Kriegs im letzten Jahr angespannt, wobei Israel systematisch die Lieferung von Hilfsgütern unterbunden hat.

Obwohl die Aktivisten nicht nach Gaza gelangen durften und stattdessen zurück nach Europa geschickt wurden, plante Israel, die ungenutzten Lebensmittelrationen dennoch in den Gazastreifen zu senden. Ein Teil der Aktivisten musste zuvor ein 45-minütiges Video über die Gräueltaten der Hamas ansehen. Der Iran bezeichnete die Aktion, bei der das Schiff gestoppt wurde, als Piraterie und kritisierte die israelischen Militärinterventionen im Bereich der humanitären Hilfe.

Die von den Aktivisten und Thunberg initiierte Aktion war nicht nur ein Versuch, auf die humanitäre Krise im Gazastreifen aufmerksam zu machen, sondern auch an die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft zu appellieren, sich für die Rechte der palästinensischen Bevölkerung einzusetzen. Dies geschah unter dem Druck, den die laufenden Konflikte in der Region auf die humanitäre Lage ausüben.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"