
Italien erfreute sich im vergangenen Jahr eines Rekords an Touristen, wobei die Zahl der zahlenden Besucher an Sehenswürdigkeiten die Einwohnerzahl des Landes überstieg. Laut stern.de besuchten über 60 Millionen Menschen die verschiedenen Attraktionen des Landes. Die beträchtlichen Einnahmen von über 380 Millionen Euro aus Eintrittsgeldern verdeutlichen das enorme Interesse. Besonders hervorzuheben ist das Kolosseum in Rom, das mit 14,7 Millionen Besuchern die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Italiens war.
Zu den weiteren Top-Sehenswürdigkeiten gehören die Uffizien in Florenz mit 5,3 Millionen Besuchern, das archäologische Wunder Pompeji mit 4,3 Millionen, das Pantheon in Rom, das 4,1 Millionen Besucher anzog, sowie die Galleria dell’Accademia in Florenz mit 2,2 Millionen Gästen. Auch die Engelsburg und das Ägyptische Museum in Turin erfreuten sich mit jeweils 1,3 Millionen und 1 Million Besuchern großer Beliebtheit. Diese Zahlen stellen im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um zwei Millionen Besucher dar, was teilweise auf die Erhöhung der Ticketpreise zurückzuführen ist.
Das Kolosseum: Geschichtsträchtige Stätte
Das Kolosseum, nicht nur ein bemerkenswertes Bauwerk, sondern auch ein Symbol für die römische Geschichte, wurde unter der Dynastie der Flavier errichtet. Der Bau begann im Jahr 72 unter Kaiser Vespasian und wurde unter Kaiser Titus im Jahr 80 eingeweiht. Die Feierlichkeiten zur Eröffnung dauerten beeindruckende 100 Tage. Historische Berichte von der Website kolosseum.it zeigen, dass diese monumentale Struktur ursprünglich mit Schätzen finanziert wurde, die im Tempel von Jerusalem erbeutet wurden.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Kolosseum zahlreiche Renovierungsarbeiten und nutzen sich verändernde Funktionen. Nach dem Tod von Kaiser Nero wurde das Areal umgestaltet, und das Kolosseum dienten nicht nur für Gladiatorenspiele, sondern auch als Wohnstätte. Die Gebäudestruktur wurde von verschiedenen Erdbeben und anderen Naturkatastrophen stark beansprucht, die mehrere Restaurierungen nach sich zogen.
Der touristische Aufschwung
Die 380 Millionen Euro, die durch Eintrittsgelder generiert wurden, spiegeln den Wert wider, den Touristen dieser Kulturstätte beimessen. Allein das Kolosseum hat mehr als 100 Millionen Euro eingespielt, was seine zentrale Rolle im italienischen Tourismussektor unterstreicht. Positiv ist auch, dass die Vatikanische Museen, die über sechs Millionen Besucher pro Jahr verzeichnen, nicht in dieser Statistik enthalten sind, da sie dem katholischen Kirchenstaat untergeordnet sind. Aktuell verfügt Italien über mehr als 400 staatliche Museen.
Die kürzlich durchgeführten Restaurierungsarbeiten und die Öffnung weiterer Bereiche des Hypogäums tragen dazu bei, dass das Kolosseum weiterhin als bedeutendes kulturelles Erbe für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Bei einem Besuch stehen unter anderem gläserne Aufzüge zur Verfügung, um den Zugang zu den oberen Stockwerken zu ermöglichen, die nur im Rahmen spezieller Führungen besichtigt werden können.
Mit einer Einwohnerzahl von etwa 59 Millionen beeindruckt Italien somit nicht nur durch seine Kulturschätze, sondern auch durch die hohe Nachfrage von internationalen und nationalen Besuchern, die seine historischen Sehenswürdigkeiten in hohem Maße schätzen.