
Das Auswärtige Amt hat in seinen aktuellen Reisehinweisen vor der Gefahr von Erdbeben in Italien und Griechenland gewarnt. In Italien wird auf „zum Teil schwere Erdbeben“ hingewiesen, deren Häufigkeit zugenommen hat. Trotz dieser Risiken gibt es momentan keine spezifischen Reisewarnungen oder Hinweise aufgrund aktueller Ereignisse. Reisende werden jedoch dringend empfohlen, sich in der Krisenvorsorgeliste ELEFAND zu registrieren, um im Notfall besser informiert und betreut werden zu können, wie BR.de berichtet.
Besonders wichtig ist, dass Urlauber sich auf mögliche Erdbeben vorbereiten. Das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung (GFZ) hat Verhaltensregeln für den Fall eines Erdbebens veröffentlicht. Während sich in Gebäuden Aufhalten unter stabilen Möbeln oder Türrahmen als sicher erwiesen hat, wird geraten, nicht einfach das Gebäude zu verlassen. Das Halten von Abstand zu Fenstern ist ebenfalls ratsam, um sich vor herumfliegenden Glassplittern zu schützen. Außerdem sollte man Treppenhäuser und Fahrstühle meiden.
Das richtige Verhalten im Freien und im Auto
Wenn man sich im Freien oder im Auto befindet, sind große, freie Flächen aufzusuchen. Dabei sollte man Abstand zu Bäumen, Straßenlampen sowie Gebäuden und Brücken halten. Im Auto empfiehlt es sich, am Straßenrand zu halten und sitzen zu bleiben, während nach einem Beben Brücken und Rampen nicht befahren werden sollten. Insbesondere Urlauber an der Küste sind aufgefordert, bei einem Erdbeben landeinwärts in hochgelegene Gebiete zu fliehen, um sich vor der Gefahr eines Tsunamis zu schützen.
Urlauber, die eine Pauschalreise gebucht haben, können laut Verbraucherzentrale im Falle erheblicher Beeinträchtigungen vom Vertrag zurücktreten oder die Reise abbrechen. Da aktuell keine formellen Warnungen für Griechenland und Italien vorliegen, haben Reisende jedoch keinen sofortigen Anspruch auf Rücktritt.
Hohe Erdbebengefahr in Istanbul
Die Erdbebengefahr ist nicht nur auf Italien und Griechenland beschränkt, sondern betrifft auch Istanbul und seine Umgebung. Hier warnt das Auswärtige Amt ebenfalls aufgrund der Nordanatolischen Verwerfungszone. Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren ein Erdbeben der Magnitude 7 oder stärker auftritt. Eine Vorhersage solcher Erdbeben ist jedoch nicht möglich, und die Vorwarnzeit beträgt lediglich etwa drei Sekunden, wie auf der Website des deutschen Generalkonsulats betont wird.
Zur Vorbereitung auf Erdbeben in Istanbul werden einige Empfehlungen ausgesprochen: Die Anmietung erdbebensicherer Wohnungen ist ratsam, ebenso wie das Sichern von Möbeln und die Kenntnis von Notausgängen. Notgepäck sollte bereitgestellt werden, um im Notfall schnell reagieren zu können.
Während eines Erdbebens ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sich Schutz zu suchen. Gebäude sollten nicht während des Bebens verlassen werden, es sei denn, man befindet sich in der Nähe einer Außentür. Auch nach einem Beben sind bestimmte Verhaltensweisen einzuhalten, wie die Überprüfung von Gas-, Wasser- und Stromleitungen und das Kontrollieren auf Schäden im Wohnraum.
Für Notfälle in Istanbul sind wichtige Telefonnummern eingerichtet: Der Notruf ist 112, die Feuerwehr ist unter 110 erreichbar, und für Naturkatastrophen steht das Koordinationszentrum unter 444 2 566 bereit. Reisende werden außerdem darauf hingewiesen, dass das Generalkonsulat bereit ist, Hilfe zu leisten, abhängig von den Umständen, und dass die Registrierung in der ELEFAND-Liste empfohlen wird.