
Österreichische Bürgerinnen und Bürger stürmen derzeit die Passämter, um Dokumente rechtzeitig vor einer bevorstehenden Gebührenerhöhung zu erneuern. Ab dem 1. Juli 2023 steigen die Gebühren für Reisepässe und Personalausweise erheblich, was viele dazu veranlasst, schnell zu handeln, um Einsparungen von bis zu 36 Euro zu erzielen. Laut oe24 sind die Passämter bereits jetzt überlastet, insbesondere im Passamt im Schloss Mirabell in Salzburg, wo die Nachfrage besonders hoch ist.
Aktuell werden in Salzburg rund 150 Pässe pro Tag ausgestellt, jedoch berichten die Verantwortlichen von kaum noch verfügbaren Terminen. Passamtsleiter Franz Schefbaumer macht darauf aufmerksam, dass Ausnahmen nur in echten Notfällen möglich sind. Auch in den umliegenden Städten Hallein und Seekirchen sind die Kapazitäten mittlerweile ausgeschöpft. In Wien sieht die Situation ähnlich aus: Die Magistratischen Bezirksämter verzeichnen eine erhöhte Nachfrage und haben bereits zusätzliche Termine eingeplant.
Gebührenerhöhung und ihre Auswirkungen
Die Gebührenerhöhung ist Teil eines neuen Doppelbudgets zur Inflationsanpassung. Bereits seit 2011 wurden die Gebühren nicht mehr angehoben. Der Preis für einen neuen Reisepass wird ab Juli 2023 von 75,90 Euro auf 112 Euro steigen, während der Preis für einen Personalausweis von 61,50 Euro auf 91 Euro angehoben wird. Zusätzlich erhöhen sich auch die Gebühren für Führerscheine, Staatsbürgerschaftsverleihungen und Aufenthaltstitel, was einen weiteren Anstieg der Anträge zur Folge hat, wie kosmo berichtet.
Die Maßnahme soll dem Staat im Jahr 2025 Mehreinnahmen von 65 Millionen Euro bringen und ab 2026 jährlich 150 Millionen Euro einspielen. Angesichts dieser hohen Erhöhung versuchen viele Bürger, sich rechtzeitig um ihre Dokumente zu kümmern. In Salzburg ist dazu zusätzliches Personal in den Magistraten eingesetzt worden, um den Ansturm zu bewältigen. Dennoch beklagen die Passämter, dass die normalen Schwankungen, die zu Hochbetrieb führen, sowie der Mangel an freien Schaltern die Situation verschärfen.
Warten auf Termine und lange Wartezeiten
Die Bürger suchen auch in Nachbargemeinden nach verfügbaren Terminen, jedoch häufig ohne Erfolg. In Wien besteht die Möglichkeit, vormittags ohne Termin einen Reisepass zu beantragen, jedoch werden hier lange Wartezeiten erwartet. Ein Vorteil in Wien ist, dass die Nutzung der Passämter landesweit unabhängig vom Wohnort möglich ist, was schnellere Termine in Umlandgemeinden begünstigen kann.
Die hohen Gebühren und die damit verbundene erhöhte Nachfrage setzen die Passämter in Österreich unter Druck. Die Erneuerung von Reisepässen und Personalausweisen wird zum aktuellen Hauptevent, während sich die Bürger auf die bevorstehenden Preissteigerungen vorbereiten.