
Am 29. Mai 2025 fand in Marling das jährliche Treffen der deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie statt. Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol kamen zusammen, um drängende Herausforderungen der Branche zu erörtern. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen Themen wie der Arbeitskräftemangel, die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgern sowie die Wohnraumsituation in touristischen Regionen und der Bürokratieabbau.
Die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt wurde besonders hervorgehoben. Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt stetig, während das Angebot begrenzt ist. Daher betonten die Teilnehmer die Notwendigkeit klarer normativer Rahmenbedingungen für Gastbetriebe und Arbeitnehmende, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Wohnraummangel und Bürokratieabbau
Ein zentrales Problem ist der Wohnraummangel in Berggebieten. Die Zunahme von Einzelhaushalten sowie die touristische Kurzzeitvermietung tragen zur Verschärfung der Situation bei. Die Diskussion beinhaltete auch Forderungen nach klaren gesetzlichen Regeln zur Eindämmung der touristischen Vermietung von Wohnraum. Dies könnte notwendig werden, um die Lebensqualität der Anwohner zu sichern und die Arbeitskräfte vor Ort angemessen unterzubringen.
Darüber hinaus wurde über Modelle zur Unterbringung von Mitarbeitenden gesprochen, die den lokalen Wohnungsmarkt entlasten sollen. Der Wunsch nach Bürokratieabbau wurde deutlich geäußert, wobei nationale Beteiligungsprozesse zur Identifizierung bürokratischer Hürden gefordert werden. Die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse wurde als Möglichkeit zur Verschlankung der Verfahren angesehen.
Die anwesenden Verbandsvertreter appellierten zudem an europäische Institutionen, keine zusätzliche Bürokratie zu schaffen, da überbordende Vorschriften wie die Verpackungsregelungen oder die überarbeitete EU-Pauschalreiserichtlinie die Branche zusätzlich belasten.
Zukunftsausblick und kulinarische Begleitung
Die Südtiroler Landesregierung hat bis zum 31. Juli 2025 zur Einreichung konkreter Vorschläge zum Bürokratieabbau aufgerufen. Diese Initiative könnte ein positiver Schritt in Richtung einer entlasteten Branche sein. Das nächste Treffen der Verbände ist für Juni 2026 in Österreich geplant und bietet somit eine Plattform für erneute Gespräche über die Herausforderungen der Hotellerie und Gastronomie.
Den Abschluss des Treffens bildete eine kulinarische Begleitung durch Sternekoch Herbert Hintner im Castel Fahlburg in Prissian. Unter den Gästen waren auch HGV-Präsident Manfred Pinzger, Senator Dieter Steger und Landesrat Luis Walcher.
Für weitere Informationen über die Herausforderungen des Arbeitskräftemangels und mögliche Lösungsansätze sei auf den Bericht von IFO verwiesen, der die Thematik umfassend beleuchtet: IFO berichtet über den Fachkräftemangel.
Für mehr Details über das Treffen der Verbände und deren Diskussionen lesen Sie den Artikel auf Tageszeitung.