
Bei dem Klimagipfel in Höhenkirchen-Siegertsbrunn trat der Bergsteiger und Umweltschützer Reinhold Messner auf. Der 80-Jährige zog rund 500 Zuhörer in seinen Bann, viele von ihnen hielten während seines Auftritts Fotos fest, als er sich verbeugte. Messner hielt einen Vortrag mit dem Titel „Kalipé – immer ruhigen Fußes“, in dem er über Vergänglichkeit, den Tod und seine eigenen Erfahrungen als Extrembergsteiger sprach. Er betonte die Notwendigkeit, den Tod als Teil des Lebens zu akzeptieren und teilte eindrückliche Bilder einer Himmelsbestattung mit Berggeiern in Tibet.
Besonders bewegend waren seine Reflexionen über den Verzicht, den er als zentralen Bestandteil seines Erfolgs in der Alpingeschichte ansieht. „Man muss den Tod als Tatsache nehmen“, erklärte Messner und bezeichnete sich selbst als „Horizontsüchtiger“. Diese Philosophie habe es ihm ermöglicht, mit minimalistischen Ansätzen und ohne teure Ausrüstung Berge zu erklimmen. Seine Kritik am Massentourismus führte er ebenfalls an: Menschen würden dort nicht das finden, was sie suchen, und es sei an der Zeit, nachhaltige Berg-Tourismusmodelle zu entwickeln, um die Natur zu schützen.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus
Messner, geboren am 17. September 1944 in Brixen, ist nicht nur für seine Bergbesteigungen, darunter der Mount Everest und der Südpol, bekannt, sondern auch für sein Engagement im Umweltschutz. Er studiert Bergvölker im Himalaja und gründet Schulen, um nachhaltige Praktiken zu fördern. In Südtirol initiierte er ein „Experiment für neues Wohnen“, das eine Felsenhaus-Architektur umfasst. Zudem wurde eine alte Seilbahnstation in Sexten zu einem „Institut der Nachhaltigkeit“ umgebaut, welches als Modell für umweltfreundliches Wohnen dienen soll.
Sein Appell an die Gesellschaft war eindringlich: „Wir müssen aktiv Lösungen für den Klimawandel finden.“ Messner äußerte Bedenken hinsichtlich der mangelnden Bereitschaft von Ländern wie China, Indien und den USA, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. Gleichzeitig sieht er in Europa die Chance, ein positives Momentum zu erzeugen. Er warnte vor der Zunahme von Naturkatastrophen wie Überflutungen und Stürmen und forderte eine Drosselung des CO2-verursachenden Energieverbrauchs.
Ein Vorbild für kommende Generationen
Reinhold Messner bleibt eine einflussreiche Stimme im Umweltschutz und ein Vorbild für Bergsteiger und zukünftige Generationen. Seine Kernbotschaft, die sich um Reduktion, Entschleunigung, Ruhe und Nachhaltigkeit dreht, soll das Fundament für eine bessere Zukunft legen. „Wir müssen lernen, in Einklang mit der Natur zu leben“, schloss er seinen Vortrag und hinterließ bei den Zuhörern nicht nur eine Botschaft, sondern auch eine nachhaltige Inspiration.
Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie in den Berichten von Merkur und eine-reise.de.