
Der Mittelmeerraum, ein beliebtes Urlaubsziel für viele Reisende, sieht sich derzeit einer erhöhten Erdbebenaktivität ausgesetzt. Insbesondere auf der griechischen Ferieninsel Santorin fand eine alarmierende Serie von Erdbeben statt. Am Montagabend wurde das stärkste Beben mit einer Magnitude von 5,3 registriert. Zwischen Montag und Dienstag zählten seismische Beobachtungsstellen über 120 Erdbeben, was durchschnittlich fünf Beben pro Stunde entspricht. Experten wie Seismologe Vassilis Karastathis warnen vor der Möglichkeit eines größeren Erdbebens und potenzieller vulkanischer Aktivitäten. Die griechische Regierung hat mittlerweile den Notstand für Santorin ausgerufen, um notwendige Maßnahmen ergreifen zu können, und mehr als zwei Drittel der 16.000 Einwohner haben die Insel bereits verlassen [RND] berichtet.
Diese Entwicklungen kommen zu einer Zeit, in der auch andere Regionen des Mittelmeers, wie Neapel und Sizilien, von Erdbeben betroffen sind. Diese seismischen Aktivitäten sind das Resultat der Interaktion zwischen der Afrikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatte, die sich unter der Oberfläche ständig bewegen. Christoph Helo vom Institut für Geowissenschaften bezeichnet die seismische Aktivität im Mittelmeer als normal, warnt jedoch vor den „ungewöhnlichen Merkmalen“ der jüngsten Beben um Santorin. Experten vermuten, dass die Ursachen der Erdbeben in plattentektonischen Veränderungen oder in vulkanischen Systemen liegen, wobei Christian Hübscher von der Universität Hamburg ausschließt, dass die Vulkane Santorin und Kolumbo die Ursache sind [RND] berichtet.
Allgemeine Erdbebenrisiken im Mittelmeerraum
Wie bereits von [FNP] festgestellt, ist der Mittelmeerraum eine seismisch aktive Zone, die regelmäßig Erdbeben erlebt. Besonders betroffen sind Länder wie Italien, Griechenland, die Türkei, Spanien und Portugal. Seismologe Heiner Igel von der LMU München hebt hervor, dass Erdbeben nicht vorhersagbar sind. Er macht darauf aufmerksam, dass auch in Regionen mit langen Ruhephasen plötzlich Erdbeben auftreten können. Dies erhöht die Notwendigkeit, sich über mögliche Risiken des Urlaubsziels zu informieren.
Für Reisende gibt es wesentliche Empfehlungen, um im Falle eines Erdbebens richtig zu handeln. Dazu gehört, sich über das spezifische Erdbebenrisiko des gewählten Urlaubsziels zu informieren und die Ratschläge des Auswärtigen Amtes sowie nationaler Erdbebendienste zu berücksichtigen. Im Falle eines Erdbebens gilt es, Ruhe zu bewahren und schnell Schutz zu suchen, indem man sich unter stabile Möbel wie massive Tische stellt oder sich in einem verstärkten Türrahmen positioniert. Treppen, Fenster und Aufzüge sollten während eines Erdbebens gemieden werden. Im Freien ist es wichtig, einen Abstand zu Gebäuden, Bäumen und Stromleitungen zu halten und in einer freien Fläche Platz zu nehmen [FNP] berichtet.
Vorbereitung und Absicherung für Reisende
Bevor eine Reise in ein Erdbebengebiet gebucht wird, ist es ratsam, nach den Notfallplänen der Reiseanbieter und Hotels zu fragen. Es kann zudem sinnvoll sein, eine spezielle Reiseversicherung für Erdbebenschäden abzuschließen. Trotz der Risiken ist die Wahrscheinlichkeit, als Tourist von einem schweren Erdbeben betroffen zu sein, relativ gering. Dennoch kann eine gute Vorbereitung und korrektes Verhalten im Ernstfall das Risiko erheblich senken [FNP] hebt dies hervor.