Proteste in Barcelona: Aktivisten setzen Touristen unter Druck!

In Barcelona protestieren Tausende gegen Massentourismus und fordern Schutz der Lebensqualität. Aktivitäten spitzen sich zu.
In Barcelona protestieren Tausende gegen Massentourismus und fordern Schutz der Lebensqualität. Aktivitäten spitzen sich zu. (Symbolbild/ER)

Proteste in Barcelona: Aktivisten setzen Touristen unter Druck!

Barcelona, Spanien - In der spanischen Metropole Barcelona protestierten am Wochenende, dem 14. und 15. Juni 2025, mehr als tausend Menschen gegen den ungebremsten Massentourismus. Die Demonstranten, organisiert von Aktivisten, zeigten ihre Wut und Frustration über die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Lebensqualität der Anwohner. Barcelona, das nach Paris das zweitbegehrteste Urlaubsziel weltweit ist, zieht weiterhin jedes Jahr Millionen von Touristen an.

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Spanien einen Anstieg internationaler Gäste um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was insgesamt 17,1 Millionen Ankünfte bedeutet. Die Aktivisten fordern ein gesünderes Gleichgewicht zwischen Touristen und Einheimischen, da der Massentourismus zu Problemen wie überfüllten Städten und Stränden sowie steigenden Lebenshaltungskosten und einem Mangel an Wohnraum beiträgt.

Protestaktionen und Forderungen der Aktivisten

Die Proteste in Barcelona waren nicht die ersten ihrer Art. Bereits im Vorjahr demonstrierten Tausende gegen dieselben Herausforderungen. Slogans wie „Genug! Lasst uns dem Tourismus Grenzen setzen“ verdeutlichen die Euphorie der Demonstrierenden. Bei aktuellen Protesten setzen die Aktivisten nicht nur Wasserpistolen ein, um Touristen und touristische Gebäude zu besprühen, sondern auch Rauchfackeln, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Im Mai umzingelten sie sogar einen Touristenbus und blockierten dessen Weiterfahrt.

Die soziale und wirtschaftliche Lage für die Einheimischen hat sich dramatisch verschärft. Ein Anstieg der Mietpreise um 68 Prozent in den letzten zehn Jahren belastet das Budget zahlreicher Haushalte. Diese Entwicklung ist nicht nur in Barcelona zu beobachten – auch in anderen spanischen Urlaubsregionen wie Mallorca und den Kanarischen Inseln finden ähnliche Proteste statt. Dort stieg die Anzahl der Teilnehmer in einer früheren Demo auf etwa 8000.

Antwort der Behörden und das zukünftige Regulierungsumfeld

Angesichts der Problematik plant die Stadtverwaltung von Barcelona, ab 2028 keine neuen Ferienwohnungen für Touristen mehr zuzulassen. Über 10.000 Ferienappartements sollen wieder zur Verfügung stehen für Dauermieter, um den angespannten Immobilienmarkt zu entlasten und das Leben der Anwohner zu verbessern. Bei den jüngsten Protesten schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf 600, während die Veranstalter von über 1000 Menschen berichteten.

Die demonstrierende Aktivistin Elena Boschi machte deutlich, dass Touristen „ein gewisses Maß an Angst vor der Situation haben sollten.“ Diese klare Botschaft verdeutlicht die Dringlichkeit der Protestierenden, das Bewusstsein für die Probleme des Massentourismus zu schärfen.

Insgesamt zeigt sich, dass der Druck auf die touristischen Hotspots in Spanien wächst. Generationen von Investitionen in die Infrastruktur und die Schaffung von Arbeitsplätzen stehen nun im Widerspruch zu den Bedürfnissen der Einheimischen, die unter hohen Lebenshaltungskosten und einer sich verändernden städtischen Landschaft leiden. Jede Form von Widerstand könnte damit zur Schlüsseltaktik werden, um die Anliegen der Bürger mehr Gehör zu verschaffen.

Für weitere Informationen zu den Protesten in Barcelona besuchen Sie bitte Merkur und Tagesschau.

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OrtBarcelona, Spanien
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