Urlaub in Spanien: Einheimische fordern Respekt vor Touristen!

Urlaub in Spanien: Einheimische fordern Respekt vor Touristen!
Granada, Spanien - In den letzten Jahren hat der Tourismus in Spanien zunehmend negative Aufmerksamkeit erhalten. Ein Reddit-Nutzer, der seine Beobachtungen aus seiner Heimat teilt, kritisiert vor allem die rücksichtslose Verhaltensweise vieler Urlauber. Besonders in den Monaten Juli und August – wenn die Temperaturen steigen und viele Familien reisen – warnt er vor den Herausforderungen, die sich aus der Überfüllung ergeben. „Wir sind kein Freizeitpark“, sagte er und appellierte an Touristen, sich respektvoll zu verhalten, statt betrunken auf den Straßen zu liegen und herumschreien. Focus berichtet, dass besonders Junggesellenabschiede und Alkohol-Exzesse zu den Hauptkritikpunkten zählen.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt sind die illegalen Unterkünfte, die in der Vergangenheit als ein Grund für die steigenden Mieten und die Veränderung der Lebensqualität in vielen Städten identifiziert wurden. Daniel Efford, ein Brite, der seit fast 40 Jahren in Spanien lebt, bestätigte diese Warnungen. Er ermutigte neue Anwohner, sich vor einem Umzug intensiv mit dem Leben vor Ort auseinanderzusetzen.
Proteste und Maßnahmen gegen Overtourism
Die Überfüllung durch Touristen hat in vielen Teilen Spaniens zu Protesten geführt. Anwohner in Städten wie Palma de Mallorca und Granada sind genervt von den Touristenmassen, was mittlerweile zu aktiven Protesten gegen die touristische Überbeanspruchung geführt hat. Geo erläutert, dass diese Maßnahmen eingeleitet werden, um die Auswirkungen auf die Wohnsituation und die Lebensqualität der Einheimischen zu reduzieren.
In Pamplona beispielsweise werden regelmäßig Protesttreffen gegen touristische Wohnungen organisiert. In Granada hat die Bürgerplattform „Bewohnbarer Albayzín“ ihre Stimme gegen die Immobilienspekulation erhoben und fordert eine Begrenzung touristischer Unterkünfte. Selbst in San Sebastián sind Maßnahmen ergriffen worden, um geführte Stadtrundgänge zu regulieren – maximal 25 Teilnehmer dürfen an diesen teilnehmen, und das Verwenden von Megafonen ist untersagt.
Regulierungen zur Eindämmung des Tourismus
Einige Städte haben bereits strikte Regelungen eingeführt. In Valencia gilt zum Beispiel ein Gruppenlimit von 25 Personen in der Stadt und 20 im historischen Zentrum. Auch in Barcelona wird eine Kampagne gestartet, die an den Respekt gegenüber den Einheimischen appelliert: Eintrittskarten für überfüllte Attraktionen wie den Park Güell sind nur online erhältlich.
Um die Belastung durch Tagesausflügler finanziell zu kompensieren, plant Toledo eine Touristensteuer. Weitere Städte wie Santiago de Compostela diskutieren ebenfalls über mögliche Maßnahmen gegen Overtourism, wobei jedoch kein Konsens über die Vorgehensweise gefunden wurde.
Diese Entwicklungen und die steigenden Übernachtungssteuern – insbesondere auf den Balearen, wo die Steuer bis zu 5,85 Euro pro Person und Nacht steigen kann – sind Teil eines größeren Rucks in Spanien, um den Herausforderungen des Massentourismus entgegenzuwirken. Darüber hinaus gibt es auf Gran Canaria strenge Strandregeln und beschränkte Verkaufszeiten für Alkohol auf Mallorca und Ibiza, um exzessiven Partytourismus einzudämmen.
Insgesamt zeigt sich, dass Spanien ein wunderschönes Land ist, das jedoch auf respektvolle Weise bereist werden sollte. Angesichts der Herausforderungen, die der Tourismus mit sich bringt, sind sowohl Einheimische als auch Reisende gefordert, einen geeigneten und respektvollen Umgang zu finden.
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Ort | Granada, Spanien |
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