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Neues Chalet-Dorf im Ahrntal: Herbert Steger trotzt Bettenstopp!

Im Ahrntal in Südtirol hat Herbert Steger aus einem alten Hof ein neues Chalet-Dorf geschaffen, das sich schnell großer Beliebtheit erfreut. Die 23 in 13 Chalets erbauten Einheiten sind speziell für Familien und Hundebesitzer konzipiert. Jede Unterkunft verfügt über ein zusätzliches Schlafzimmer, um den Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden. Steger plant keine weiteren Chalets, da dies das finale Projekt darstellt. Der Kaufvertrag wurde im Mai 2023 unterzeichnet und der Bau begann im Februar 2024, mit einer Bauzeit von insgesamt gut zwölf Monaten, die pünktlich eingehalten wurde. Focus berichtet, dass die letzten Dekorationen am Muttertag 2024 in die Chalets gebracht wurden.

Ein großer Teil der Handwerker, die an diesem Projekt gearbeitet haben, stammt aus der direkten Umgebung. Etwa 80 Prozent der Beschäftigten kommen aus dem Ahrntal und dem Pustertal. Das Chaletdorf wird umweltfreundlich mit Hackschnitzeln aus Stegers eigenem Wald beheizt, während Gas für die Kamine verwendet wird. Steger gab an, dass während des gesamten Bauprozesses keine nennenswerten Probleme mit Lieferketten oder steigenden Preisen auftraten. Er hat bereits mehrere große Projekte erfolgreich abgeschlossen und betont, dass die anfänglichen Herausforderungen durch Routine überwunden wurden.

Übernachtungszahlen und Massentourismus

Die neue Chaletanlage kommt in einer Zeit, in der in Südtirol ein Bettenstopp beschlossen wurde, um dem immer drängender werdenden Thema „Overtourism“ entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen sollen helfen, die touristische Überlastung in den Dolomiten zu reduzieren. Laut Bayerischer Rundfunk leiden viele Regionen unter einem massiven Besucheransturm, der an Spitzen­angeboten bis zu dreimal die kapazitative Grenze übersteigt. Im Jahr 2024 sollen alle Übernachtungsplätze in Südtirol ermittelt werden, um die touristische Überbelastung nachhaltig zu kontrollieren.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Südtirol beträgt zurzeit 3,5 Nächte. Steger möchte eine Auslastung seiner Chalets von rund 60 Prozent erreichen, eine Prognose, die oft übertroffen wird. Derzeit kommen 40 Prozent der Gäste aus Deutschland, gefolgt von 35 Prozent aus Italien, sowie jeweils 10 Prozent aus der Schweiz und Österreich. Für die Chalets, insbesondere das teuerste Modell mit Pool, zeigen sich bereits hohe Buchungszahlen.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Die Herausforderungen durch den Massentourismus werden in der Region ernst genommen, da viele Orte ihre Identität zu verlieren drohen. Michil Costa kritisiert in seinem Buch „Raus aus dem Rummel“ die Massenhotellerie und sprach sich für eine Regulierung des Tourismus aus. Dies könnte eine bessere Verteilung des Besucheraufkommens und eine stärkere Berücksichtigung klimatischer Aspekte umfassen.

Herbert Steger hat sich darüber hinaus Gedanken gemacht, was mit den Chalets geschehen könnte, falls wirtschaftliche Schwierigkeiten auftreten sollten: Er erwägt, die Chalets an seine Kinder zu vererben. Dies zeugt von einer langfristigen Vision für die nachhaltige Nutzung seiner Initiativen in der Region. Das Chaletdorf erfreut sich bereits jetzt großer Beliebtheit, und Stammgäste des bekannten Amonti & Lunaris sind durchaus an dem neuen Konzept interessiert. Der Empfang der Gäste erfolgt persönlich, mit dem Angebot eines Pre-Check-ins, wobei die Schlüssel direkt an der Rezeption übergeben werden.

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