Schweiz

Sabotage am Seenland: Vandalismus gefährdet Wanderparadies!

Im Fränkischen Seenland sorgt die anhaltende Sabotage an Wegbeschilderungen für Empörung unter den Verantwortlichen und Wanderfreunden. Der rund 146 Kilometer lange Rundwanderweg „Der Seenländer“ zieht sowohl Urlaubsgäste als auch Einheimische an, doch immer wieder kommt es zu mutwilligen Beschädigungen der Markierungen. Insbesondere die Etappe 2, die zwischen dem „Historischen Eisenhammer“ in Eckersmühlen und der „Fuchsmühle“ bei Hilpoltstein verläuft, wurde zuletzt offenbar gezielt angegriffen.

Das Landratsamt Roth ist für die Beschilderung des Weges zuständig. Seit dem Jahr 2020 wurden bereits etwa 190 Schilder entwendet oder zerstört, was Kosten für Nachbesserungen und Ersatz in Höhe von rund 2000 Euro verursacht hat. Wanderer klagen zunehmend über die fehlende Orientierung, während die Beschilderung immer wieder von Unbekannten beschädigt wird. Wo einst Schilder standen, finden sich nur noch Aluminiumnägel und Klebereste.

Geplante Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

Um dem Vandalismus entgegenzuwirken, plant der Tourismusverband die Anbringung gechipter Schilder, um Schäden leichter nachverfolgen zu können. Zudem wird der Einsatz von Mikrokameras in Erwägung gezogen. Im Juni 2022 erstattete der Tourismusverband bereits Strafanzeige bei der Polizei, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Für Wanderer stehen die GPX-Daten der Seenländer-Etappen kostenfrei auf der Website des Tourismusverbands zur Verfügung. Ein Serviceheft zur Strecke kann heruntergeladen oder in Tourist-Informationen bestellt werden. Wer Hinweise zu Vandalismus geben möchte, wird gebeten, sich direkt an das Landratsamt Roth oder den Tourismusverband zu wenden.

Fränkische Schweiz auf dem Weg zum Wandergenuss

Während im Fränkischen Seenland massive Probleme mit Vandalismus herrschen, gibt es in der nahegelegenen Fränkischen Schweiz erfreuliche Neuigkeiten. Das LEADER-Großprojekt „Qualitätswanderregion Fränkische Schweiz“ ist mit starken EU-Fördermitteln ausgestattet und führt zur Anbringung neuer Wegbeschilderungen, die bereits zu 85 % abgeschlossen sind. Dieses Wandergebiet erstreckt sich über beeindruckende 4.200 Kilometer von Weißenohe bis zum Staffelberg.

Die letzten Arbeiten werden in den kommenden Wochen von örtlichen Wegewarten abgeschlossen, die für ihren unermüdlichen Einsatz, auch unter Minustemperaturen, gelobt werden. Die Gemeinde Heiligenstadt hat zudem 238 Kilometer Wanderwege auf 77 Quadratkilometern zu bieten, wobei die Kosten für neue, wartungsfreundliche Schilderpfähle aus Stahl in Höhe von 3.500 Euro von der Gemeinde getragen werden. Außerdem erhalten die Gemeinden insgesamt 176 neue Wanderübersichtstafeln, während alte Beschilderungen ersetzt oder ummontiert werden.

Matthias Helldörfer von der Tourismuszentrale bezeichnet das Projekt als einen Aufstieg in die „Champions League“ des Wanderns und hebt die Bedeutung der modernen Infrastruktur hervor. Dies schließt auch die Einrichtung einer digitalen Wegmeisterei zur Verwaltung der Wege und Schilder ein sowie die Planung von Flyern, Kartenmaterialien und Imagebroschüren.

Während also in der Fränkischen Schweiz die Weichen für ein neues Wanderparadies gestellt werden, bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen im Fränkischen Seenland bald Lösungen finden, um den Vandalismus an den Wegbeschilderungen zu stoppen und den Wanderern ein ungestörtes Naturerlebnis zu bieten.

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